Weidenmeise (Poecile montanus)
Weidenmeise (Poecile montanus) sitzt auf einem Zweig im warmen Licht. Hokkaido / Japan
Weidenmeise: Der stille Höhlenbauer unter den Meisen
Die Weidenmeise (Poecile montanus) lebt in Japans feuchten Wäldern – zurückhaltend, aber geschickt. Sie baut ihre Nisthöhlen selbst und legt Vorräte für den Winter an.
Shortlist
Kleine Meise mit schwarzer Kopfkappe
Baut eigene Höhlen – selten bei Singvögeln
Lebt in alten, feuchten Wäldern mit Totholz
Sammelt Vorräte im Herbst für den Winter
Bleibt ganzjährig im selben Revier
Wissenschaftlicher Name: Poecile montanus
Deutscher Name: Weidenmeise
Englischer Name: Willow Tit
Größe: 12–13 cm
Gewicht: 11–13 g
Gefieder: Schwarze Kopfkappe, weiße Wangen, graubrauner Rücken
Nahrung: Insekten, Spinnen, Samen – Vorratsleger
Brutzeit: April bis Juni
Gelege: 5–8 Eier
Nest: Selbst gezimmerte Höhlen in morschem Holz
Jahresverhalten: Standvogel – ganzjährig sichtbar
Lebensraum: Feuchte Laub-/Mischwälder, Totholzbestände
Schutzstatus: Nicht gefährdet, aber regional rückläufig
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Lebensraum
- Nahrung
- Fortpflanzung
- Verhalten
- Jahresrhythmus
- Bestand und Schutz
- Steckbrief
- FAQ – Häufige Fragen
Einführung
Sie fällt nicht durch Farben oder Rufe auf – und genau das macht die Weidenmeise so besonders. Während andere Meisen lautstark auftreten, bleibt sie im Hintergrund und überzeugt durch ihre handwerklichen Fähigkeiten: Sie baut ihre Nisthöhlen selbst, legt Vorräte an und lebt unabhängig – vor allem in alten, feuchten Wäldern mit Totholz.
Aussehen
Die Weidenmeise ist klein und rundlich gebaut. Ihr Federkleid ist schlicht, aber fein abgestimmt auf ein Leben im Verborgenen.
Typische Merkmale:
- Kopf: schwarze Kappe und Nacken
- Gesicht und Unterseite: hell – weiß bis cremefarben
- Rücken und Flügel: graubraun mit feiner Struktur
- Kehle: schwarz, aber dezenter als bei der Sumpfmeise
- Schnabel: kurz, schwarz
- Beine: graublau
Im Vergleich zur ähnlichen Sumpfmeise wirkt sie ruhiger, zurückhaltender – ein echtes Waldbewohnergesicht.
Lebensraum
Die Weidenmeise lebt in alten, feuchten Wäldern, besonders mit Weiden, Erlen oder Birken. In Japan kommt sie auf allen vier Hauptinseln vor – bevorzugt in:
- Feuchten Laub- und Mischwäldern
- Nadelwäldern mit viel Totholz
- Licht bewachsenen Berghängen und Waldrändern
- Alten Parkanlagen (besonders im Winter)
Entscheidend ist das Vorhandensein von morschem Holz – nur dort kann sie ihre Bruthöhlen anlegen.
Nahrung
Die Nahrung variiert je nach Jahreszeit – mit zwei Hauptstrategien:
Frühjahr/Sommer:
- Insekten, Käferlarven
- Spinnen, Raupen
Herbst/Winter:
- Samen von Bäumen und Kräutern
- Vorräte werden versteckt: in Rindenspalten, unter Moos, zwischen Baumrinde
Diese Fähigkeit macht sie unabhängig und sichert das Überleben in der kalten Jahreszeit.
Fortpflanzung
Die Brutzeit beginnt im April und endet meist im Juni. Das Besondere: Die Weidenmeise baut ihre Bruthöhle selbst – ein seltenes Verhalten bei kleinen Singvögeln.
Brutverlauf:
- Höhle: selbst gezimmert in morschem Holz
- Nest: mit Moos, Haaren und Pflanzenfasern ausgepolstert
- Gelege: 5 bis 8 Eier
- Brutdauer: ca. 13–15 Tage
- Nestlingszeit: 18–20 Tage bis zum Ausflug
Das Nest liegt gut versteckt – wer es entdecken will, muss genau hinhören.
Verhalten
Im Gegensatz zu anderen Meisenarten ist die Weidenmeise leise und zurückhaltend.
- Bewegt sich emotional ruhig, oft in Bodennähe
- Häufig kopfüber bei der Nahrungssuche
- Trifft man meist allein oder als Paar
- Wenig interaktiv mit anderen Arten – lebt für sich
Sie wirkt dabei fast wie ein kleiner Handwerker im eigenen Waldrevier.
Jahresrhythmus
Die Weidenmeise ist ein Standvogel. Sie bleibt ganzjährig in ihrem Revier und verlässt es selten.
- Im Winter nähert sie sich menschlichen Siedlungen
- Besonders wenn dort alte Bäume oder Futterstellen vorhanden sind
Ihr Verhalten bleibt ruhig und vertraut – auch in der kalten Jahreszeit.
Bestand und Schutz
In Japan ist die Weidenmeise aktuell nicht gefährdet. Dennoch ist sie abhängig von:
- Wäldern mit viel Totholz
- Unberührten Waldstrukturen
In wirtschaftlich genutzten Forsten verliert sie zunehmend ihren Lebensraum – denn ohne morsches Holz gibt es keine Höhlen, keine Nester und keine Vorräte.
Steckbrief – Weidenmeise im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Poecile montanus |
Deutscher Name | Weidenmeise |
Englischer Name | Willow Tit |
Größe | 12–13 cm |
Gewicht | 11–13 g |
Gefieder | Schwarze Kopfkappe, weiße Wangen, graubrauner Rücken |
Nahrung | Insekten, Spinnen, Samen – Vorratsleger |
Brutzeit | April bis Juni |
Neststandort | Selbst gezimmerte Höhlen in Totholz |
Gelege | 5–8 Eier |
Jahresverhalten | Ganzjährig sichtbar, Standvogel |
Lebensraum | Feuchte Laub-/Mischwälder mit Totholz |
Schutzstatus | Nicht gefährdet, aber lokal rückläufig |
FAQ – Häufige Fragen zur Weidenmeise
1. Woran erkenne ich die Weidenmeise?
An der schwarzen Kappe, dem ruhigen Verhalten und ihrer Vorliebe für alte Wälder.
2. Was unterscheidet sie von der Sumpfmeise?
Die Kehle ist matter, der Ruf leiser, das Verhalten zurückgezogener. Zudem baut sie ihre Höhlen selbst.
3. Wann brütet sie?
Zwischen April und Juni, meist in selbst gezimmerten Baumhöhlen.
4. Was frisst sie im Winter?
Gesammelte Samen, die sie im Herbst in Ritzen oder unter Moos versteckt hat.
5. Ist sie gefährdet?
Der Bestand ist stabil – aber lokal nimmt sie ab, wenn Totholz entfernt wird oder Wälder zu stark bewirtschaftet sind.