Weißnackenkranich (Antigone vipio)
Weißnackenkranich (Antigone vipio) mit markantem weißem Hals. Foto entstand auf Hokkaido / Japan.
Weißnackenkranich: Wintergast mit weißem Schal
Der Weißnackenkranich (Antigone vipio) überwintert in Japans Süden. Ein eindrucksvoller Zugvogel mit weißem Nackenband, der als gefährdet gilt und streng geschützt ist.
Shortlist
Groß, schlank und auffällig mit weißem Nackenstreifen
Überwintert regelmäßig auf Kyūshū (Izumi-Ebene)
Kommt in kleinen Familiengruppen
Ernährt sich von Pflanzen und Kleintieren
Weltweit gefährdet, in Japan streng geschützt
Wissenschaftlicher Name: Antigone vipio
Deutscher Name: Weißnackenkranich
Englischer Name: White-naped Crane
Größe: 130–140 cm
Gewicht: 5.000–6.000 g
Gefieder: Grau mit weißem Nackenband, roter Gesichtsbereich
Schnabel: Lang, hornfarben
Nahrung: Pflanzen, Samen, Reiskörner, Insekten, kleine Tiere
Brutzeit: Mai–Juli (nicht in Japan)
Gelege: 1–2 Eier
Jahresverhalten: Wintergast in Japan (Nov–März)
Lebensraum: Reisfelder, Feuchtwiesen, Sümpfe
Zugverhalten: Langstreckenzieher (Russland ↔ Japan)
Schutzstatus: Gefährdet (IUCN), national geschützt
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Lebensraum
- Nahrung
- Fortpflanzung
- Zugverhalten
- Bestand
- Steckbrief
- FAQ – Häufige Fragen
Einführung
Jeden Winter kehrt ein besonderer Gast nach Japan zurück – groß, würdevoll, ruhig: der Weißnackenkranich. Mit seiner Körperhöhe von bis zu 1,40 Metern zählt er zu den größten Zugvögeln Ostasiens. Besonders auffällig: sein weißes Nackenband, das sich deutlich vom grauen Gefieder abhebt. In der Izumi-Ebene auf Kyūshū versammelt sich die größte Überwinterungspopulation der Art – ein Naturschauspiel von besonderem Wert.
Aussehen
Der Weißnackenkranich vereint Größe mit Eleganz. Trotz seines Gewichts wirkt er nie schwerfällig.
Typische Merkmale:
- Weißer Nackenstreifen vom Hinterkopf bis zum Rücken
- Kopf und Hals: grau
- Gesicht: rot, unbefiedert, besonders leuchtend im Sonnenlicht
- Körper: Rücken und Flügeloberseiten grau, Bauch und Unterflügel weiß
- Beine: lang, schwarz bis dunkelgrau
- Schnabel: lang, hornfarben, gerade
Im Flug wirkt die Silhouette gestreckt: langer Hals, ausgestreckte Beine, breite Flügel – typisch Kranich.
Lebensraum
In Japan ist der Weißnackenkranich ausschließlich Wintergast.
Wichtige Wintergebiete:
- Izumi-Ebene in Kagoshima (Kyūshū)
- Reisfelder, Feuchtwiesen und sumpfige Niederungen
- Offene Agrarlandschaften mit wenig Störung
Tagesrhythmus:
- Tagsüber Nahrungssuche auf Feldern
- Nachts ruhen auf offenen Flächen oder flachen Wasserstellen
Im Sommer lebt die Art in den Moorlandschaften Sibiriens (Amur, Ussuri).
Nahrung
Der Weißnackenkranich ist ein flexibler Allesfresser, der sich dem saisonalen Angebot anpasst.
Er frisst:
- Pflanzliches: Rhizome, Samen, Gras, Reiskörner
- Tierisches: Insekten, Schnecken, kleine Wirbeltiere
Bei der Nahrungssuche bewegt er sich ruhig und bedacht – meist in kleinen Gruppen oder Familienverbänden.
Fortpflanzung
Brut findet ausschließlich in Russland statt – vor allem in feuchten Sumpfgebieten.
Brutverhalten:
- Brutzeit: Mai–Juli
- Nest: Flache Bodenmulde im Moor oder auf kleinen Erdhügeln
- Gelege: 1–2 Eier
- Beide Eltern brüten und kümmern sich um die Jungen
- Jungvögel bleiben bis zum Winterzug bei den Eltern
Zugverhalten
Der Weißnackenkranich ist ein Langstreckenzieher mit einer klaren Route.
Zugverlauf:
- Ankunft in Japan: ab November
- Rückzug nach Russland: Februar–März
- Zielort in Japan: Izumi (Kagoshima), oft gemeinsam mit Mandschurenkranichen
Er zieht meist in stabilen Familiengruppen, die über den ganzen Winter zusammenbleiben.
Bestand
Der Weißnackenkranich ist von der IUCN als „gefährdet“ (Vulnerable) eingestuft.
Ursachen für den Rückgang:
- Verlust von Brutplätzen durch Trockenlegung von Feuchtgebieten
- Störung an Rastplätzen (Tourismus, Landwirtschaft)
- Klimawandel und Extremwetter
Positive Entwicklungen in Japan:
- Schutzmaßnahmen in Izumi
- Gezielte Fütterung und Monitoring
- Zusammenarbeit mit internationalen Schutzprogrammen
Die Bestände zeigen langsam Erholung – ein Beispiel für erfolgreichen Artenschutz.
Steckbrief – Weißnackenkranich im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Antigone vipio |
Deutscher Name | Weißnackenkranich |
Englischer Name | White-naped Crane |
Größe | 130–140 cm |
Gewicht | 5.000–6.000 g |
Gefieder | Grau mit weißem Nackenband, rotes Gesicht, weißer Bauch |
Schnabel | Lang, hornfarben |
Nahrung | Pflanzen, Samen, Reis, Insekten, kleine Tiere |
Brutzeit | Mai–Juli (nicht in Japan) |
Gelege | 1–2 Eier |
Lebensraum | Reisfelder, Sümpfe, Feuchtgebiete |
Zugverhalten | Langstreckenzieher (Russland ↔ Japan) |
Schutzstatus | Gefährdet (IUCN), in Japan streng geschützt |
FAQ – Häufige Fragen zum Weißnackenkranich
1. Wo kann ich den Weißnackenkranich in Japan sehen?
Am besten im Winter in der Izumi-Ebene (Kagoshima), von November bis März.
2. Wie unterscheidet er sich vom Mandschurenkranich?
Er ist schlanker, kleiner und hat ein weißes Nackenband – der Mandschurenkranich trägt dagegen ein weißes Gesicht.
3. Warum ist die Art gefährdet?
Wegen Lebensraumverlusten in den Brut- und Rastgebieten sowie durch Störungen und Klimawandel.
4. Brütet der Weißnackenkranich auch in Japan?
Nein, er brütet ausschließlich in Ostsibirien – vor allem in Amur- und Ussuri-Regionen.
5. Was wird in Japan zum Schutz unternommen?
Fütterung, Beobachtung, Schutzzonen, internationale Kooperationen – besonders rund um die Izumi-Ebene.