Japankormoran (Phalacrocorax capillatus)
Japankormoran (Phalacrocorax capillatus)
Japan-Kormoran: Glänzender Jäger der Küsten
Der Japan-Kormoran (Phalacrocorax capillatus) ist ein häufiger Küstenvogel Japans. Ein starker Taucher, Brutvogel in Kolonien und Teil der traditionellen Ukai-Fischerei.
Shortlist
Großer schwarzer Meeresvogel mit grün-blauem Glanz
Tauchender Fischjäger mit kräftigem Schnabel
Häufig an Felsenküsten, Häfen und Klippen
Koloniebrüter mit Nestern auf Bäumen oder Felsen
Teil der traditionellen Kormoranfischerei (Ukai)
Wissenschaftlicher Name: Phalacrocorax capillatus
Deutscher Name: Japan-Kormoran
Englischer Name: Japanese Cormorant
Größe: 80–90 cm
Gewicht: 1.800–2.500 g
Gefieder: Tiefschwarz mit grün-bläulichem Glanz, weiße Wangen- und Kehlpartien
Schnabel: Lang, kräftig, hakenförmig
Nahrung: Fische – tauchend gefangen
Brutzeit: April bis Juli (regional unterschiedlich)
Gelege: 3–5 Eier
Jahresverhalten: Standvogel mit lokalen Winterbewegungen
Lebensraum: Küsten, Häfen, Felsinseln, Flüsse
Schutzstatus: Nicht gefährdet, teils kulturell genutzt
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Lebensraum
- Nahrung
- Fortpflanzung
- Jahresverhalten
- Bestand und Bedeutung
- Steckbrief
- FAQ – Häufige Fragen
Einführung
Der Japan-Kormoran ist ein fester Bestandteil der japanischen Küstenlandschaft. Ob auf einem Hafenpoller, im Gleitflug über der Bucht oder bei der traditionellen Ukai-Fischerei: Dieser Vogel ist ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Natur, Kultur und Wasser.
Aussehen
Mit bis zu 90 Zentimetern Länge und fast 2,5 Kilogramm Gewicht ist der Japan-Kormoran einer der größten heimischen Wasservögel.
Typische Merkmale:
- Gefieder: tiefschwarzer Grundton mit metallisch grün-bläulichem Schimmer
- Gesicht: weiße Partien an Wangen und Kehle (bei Altvögeln)
- Schnabel: grau, kräftig, hakenförmig – perfekt zum Fischfang
- Beine: schwarz mit kräftigen Schwimmhäuten
- Flugbild: langer Hals, ruhiger Gleitflug
- Im Prachtkleid: weiße Flecken an den Oberschenkeln sichtbar
Unverkennbar ist die Pose mit ausgebreiteten Flügeln zum Trocknen – meist auf einem Felsen oder Holzpfahl.
Lebensraum
Der Japan-Kormoran ist entlang der Küsten Japans verbreitet, von Hokkaidō im Norden bis Kyūshū im Süden.
Bevorzugte Lebensräume:
- Felsige Küsten, Klippen, Inseln
- Häfen, Buchten, ruhige Meeresteile
- Flüsse mit Ukai-Fischerei (z. B. Nagara-Fluss)
Er nutzt sowohl Felsen als auch Bäume zur Brut und bevorzugt Standorte nahe am Wasser.
Nahrung
Als hervorragender Taucher jagt der Japan-Kormoran Fische unter Wasser. Dabei bewegt er sich schnell und zielgenau.
Typische Beute:
- Sardinen
- Makrelen
- Grundfische in Küstennähe
Sein Körper ist stromlinienförmig, die Füße kräftig – ideal für Unterwasserjagd. Nach dem Tauchen trocknet er sein Gefieder, das nicht vollständig wasserabweisend ist.
Fortpflanzung
Die Brutzeit beginnt je nach Region zwischen Anfang April und Mitte Mai. Gebrütet wird in Kolonien, meist auf Felsen oder Bäumen nahe der Küste.
Brutverhalten:
- Nest: stabil, aus Zweigen, Algen, Seetang und Kot
- Gelege: 3–5 Eier
- Brutdauer: ca. 25–30 Tage
- Elternpflege: beide Partner übernehmen Brut und Fütterung
- Nestlingszeit: ca. 7 Wochen
Die Nähe zum Wasser erleichtert die Versorgung der Jungvögel.
Jahresverhalten
Der Japan-Kormoran ist ein Standvogel, der sein Revier meist das ganze Jahr über beibehält.
- In kühleren Monaten: lokale Bewegungen, abhängig vom Fischangebot
- In südlichen Gebieten: teils ganzjährige Brut möglich
Sein Aktionsradius ist küstennah – Binnenland wird nur selten aufgesucht.
Bestand und Bedeutung
Die Art gilt in Japan als nicht gefährdet und ist vielerorts häufig.
Bedrohungen:
- Verlust von Brutplätzen durch Küstenbebauung
- Störung durch Menschen oder Schiffsverkehr
Kulturelle Bedeutung:
In der traditionellen Ukai-Fischerei, die seit über 1.300 Jahren praktiziert wird, assistieren speziell ausgebildete Kormorane den Fischern beim Fang von Ayu-Fischen, indem sie an Leinen geführt werden. Besonders bekannt ist diese Praxis am Nagara-Fluss in Gifu.
Steckbrief – Japan-Kormoran im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Phalacrocorax capillatus |
Deutscher Name | Japan-Kormoran |
Englischer Name | Japanese Cormorant |
Größe | 80–90 cm |
Gewicht | 1.800–2.500 g |
Gefieder | Tiefschwarz mit grün-bläulichem Schimmer, weiße Wangen und Kehle |
Schnabel | Lang, hakenförmig, kräftig |
Nahrung | Fische – durch Tauchen erbeutet |
Brutzeit | April bis Juli (regional variabel) |
Gelege | 3–5 Eier |
Neststandort | Kolonien auf Felsen oder Bäumen nahe Wasser |
Jahresverhalten | Ganzjährig sichtbar, Standvogel |
Lebensraum | Küsten, Häfen, Felsinseln, Ukai-Flüsse |
Schutzstatus | Nicht gefährdet, kulturell bedeutend (Ukai) |
FAQ – Häufige Fragen zum Japan-Kormoran
1. Wo kann ich den Japan-Kormoran sehen?
Entlang der japanischen Küsten, von Hokkaidō bis Kyūshū – besonders in Häfen, an Klippen oder bei Ukai-Veranstaltungen.
2. Was ist Ukai?
Eine traditionelle Fischfangmethode, bei der trainierte Kormorane unter Anleitung von Fischern Ayu-Fische aus Flüssen holen – z. B. am Nagara-Fluss.
3. Warum breitet der Kormoran seine Flügel aus?
Zum Trocknen. Sein Gefieder ist teils durchlässig, was das Tauchen erleichtert, aber nach dem Fang getrocknet werden muss.
4. Ist der Japan-Kormoran ein Zugvogel?
Nein, er ist in der Regel Standvogel. Nur bei Nahrungsmangel im Winter kommt es zu kleinen Wanderbewegungen.
5. Ist die Art geschützt?
Ja. Sie ist nicht bedroht, aber einzelne Brutplätze sind durch menschliche Einflüsse gefährdet und stehen unter Beobachtung.