Isabellbrachvogel (Numenius madagascariensis)
Isabellbrachvogel (Numenius madagascariensis) mit langem, abwärts gebogenem Schnabel watet durch schlammiges Flachwasser
Isabellbrachvogel: Selten, groß und gefährdet
Der Isabellbrachvogel (Numenius madagascariensis) ist der größte Brachvogel der Welt. In Japan rastet er auf dem Zug zwischen Sibirien und Australien – eine bedrohte Art mit eindrucksvollem Schnabel.
Shortlist
Größter Watvogel der Welt
Extrem langer, gebogener Schnabel
Rastet in Japan auf dem Zugweg
Spezialist für Schlick und Weichböden
Weltweit gefährdet (IUCN: Vulnerable)
Wissenschaftlicher Name: Numenius madagascariensis
Deutscher Name: Isabellbrachvogel
Englischer Name: Far Eastern Curlew
Größe: ca. 60–66 cm
Gewicht: 900–1.300 g
Gefieder: Sandbraun mit dunklen Streifen, heller Bauch
Schnabel: Extrem lang, nach unten gebogen
Nahrung: Würmer, Muscheln, Krebse, Insektenlarven
Brutzeit: Frühsommer (nicht in Japan)
Zugzeiten in Japan: März–Mai, August–Oktober
Lebensraum: Schlickflächen, Tidemündungen, Sandbänke
Zugverhalten: Langstreckenzieher (Sibirien ↔ Australien)
Schutzstatus: Gefährdet (IUCN: Vulnerable)
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Lebensraum
- Nahrung
- Fortpflanzung
- Zugverhalten
- Bestand
- Steckbrief
- FAQ – Häufige Fragen
Einführung
Man sieht ihn selten – und wenn, dann nur kurz: Der Isabellbrachvogel gehört zu den größten Watvögeln weltweit. Mit seinem extrem langen Schnabel und der ruhigen Art wirkt er wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Auf seinem Zug zwischen Sibirien und Australien macht er regelmäßig in Japan Halt – besonders an ungestörten Küsten. Doch sein Bestand ist gefährdet.
Aussehen
Mit einer Länge von bis zu 66 Zentimetern ist der Isabellbrachvogel deutlich größer als die meisten anderen Watvögel.
Typische Merkmale:
- Sehr langer, gebogener Schnabel – rosa-braun mit dunkler Spitze
- Sandbraunes Gefieder mit dunkler Streifung auf Rücken und Brust
- Helle Unterseite, oft leicht gefleckt
- Flügel einfarbig braun, wenig Kontrast
- Mittelgraue bis blaugraue Beine
- Silhouette im Flug: lang, schlank, elegant
Der Vogel wirkt ruhig, majestätisch – und immer etwas distanziert.
Lebensraum
In Japan ist der Isabellbrachvogel ein seltener Durchzügler und Wintergast.
Bevorzugte Rastplätze:
- Schlickflächen, Tidemündungen
- Sandbänke, Wattzonen
- Flussmündungen, ruhige Küstenbereiche
- Intakte Feuchtgebiete mit wenig Störung
Er nutzt diese Zonen zum Ausruhen und zur Nahrungssuche während des Zuges.
Nahrung
Der Isabellbrachvogel ist ein Bodenspezialist, der mit seinem Schnabel tief im Schlamm nach Beute sucht.
Typische Nahrung:
- Wattwürmer
- Insektenlarven
- Kleine Krebse
- Muscheln
Dabei bewegt er sich ruhig, stochert langsam und gezielt – meist allein oder in kleinen Gruppen. Neben anderen Watvögeln fällt er durch seine Größe und sein Tempo auf.
Fortpflanzung
In Japan brütet der Isabellbrachvogel nicht. Seine Brutgebiete liegen in den offenen Landschaften Ost-Sibiriens.
Brutbiologie:
- Brutzeit: Frühsommer
- Nest: Flache Mulde auf dem Boden
- Gelege: 3–4 Eier
- Brutort: Feuchte Wiesen, Tundren
Nach dem Schlüpfen beginnt der Zug nach Süden – über Ostasien bis nach Australien.
Zugverhalten
Der Isabellbrachvogel ist ein klassischer Langstreckenzieher.
Zugroute:
- Brutgebiet: Ost-Sibirien
- Überwinterung: Australien, Neuguinea
- Rast in Japan: Frühling (März–Mai) und Herbst (August–Oktober)
Er nutzt dabei die East Asian-Australasian Flyway – eine der wichtigsten Vogelzugrouten der Welt. Rastplätze in Japan sind entscheidend für seinen Energiehaushalt.
Bestand
Der Isabellbrachvogel ist weltweit gefährdet und steht auf der Roten Liste der IUCN (Kategorie: Vulnerable).
Ursachen des Rückgangs:
- Zerstörung von Rastplätzen und Feuchtgebieten
- Küstenbebauung und Landgewinnung
- Störungen durch Industrie, Tourismus und Fischerei
Auch in Japan ist er selten – aber regelmäßig an guten Rastplätzen zu beobachten, etwa in großen Mündungsgebieten.
Steckbrief – Isabellbrachvogel im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Numenius madagascariensis |
Deutscher Name | Isabellbrachvogel |
Englischer Name | Far Eastern Curlew |
Größe | 60–66 cm |
Gewicht | 900–1.300 g |
Gefieder | Sandbraun mit dunklen Streifen, helle Unterseite |
Schnabel | Sehr lang, stark nach unten gebogen |
Nahrung | Würmer, Krebse, Muscheln, Insektenlarven |
Brutzeit | Frühsommer (nicht in Japan) |
Zugzeiten in Japan | März–Mai, August–Oktober |
Lebensraum | Schlickflächen, Watt, Flussmündungen |
Zugverhalten | Langstreckenzieher (Russland ↔ Australien) |
Schutzstatus | Gefährdet (IUCN: Vulnerable) |
FAQ – Häufige Fragen zum Isabellbrachvogel
1. Wo kann ich den Isabellbrachvogel in Japan sehen?
Vor allem an ungestörten Küstenfeuchtgebieten während des Frühjahrs- und Herbstzugs (z. B. in Kyūshū oder der Tokyo Bay).
2. Was macht ihn so besonders?
Sein extrem langer, gebogener Schnabel und seine Größe – er ist der größte aller Brachvögel.
3. Warum ist die Art gefährdet?
Durch Verlust von Rastplätzen auf dem Zugweg, besonders an Chinas und Japans Küsten.
4. Brütet er in Japan?
Nein. Seine Brutgebiete liegen in Ostsibirien. Japan ist lediglich Zwischenstation.
5. Was kann zu seinem Schutz beitragen?
Der Erhalt und Schutz von intakten Feuchtgebieten und wenig gestörten Küstenzonen ist entscheidend.