Eisente (Clangula hyemalis)
Eisente (Clangula hyemalis) mit markanter weiß-brauner Färbung schwimmt allein auf ruhigem Wasser. Foto entstand auf Hokkaido / Japan.
Eisente – Tauchkünstlerin des Nordens
Mit ihrem schneeweißen Gefieder und dem leuchtend gelben Schnabel ist die Eisente ein faszinierender Winterbesucher in Japans nördlichen Regionen.
Shortlist
Unverwechselbare Winterente mit langem Schwanz
Tauchgänge bis zu 60 Meter tief
Wintergast in Japans kalten Küstengewässern, v. a. Hokkaidō
Nistet ausschließlich in der Arktis
Gefährdeter Status weltweit (Vulnerable)
Wissenschaftlicher Name: Clangula hyemalis
Deutscher Name: Eisente
Englischer Name: Long-tailed Duck
Größe: 38–60 cm (je nach Geschlecht und Schwanz)
Gewicht: 800–950 g
Farbe (♂ Winter): Weiß mit schwarzer Maske, Rücken und sehr langem Schwanz
Farbe (♀): Braun-weiß, runder Körper, kürzerer Schwanz
Schnabel: Rosa mit schwarzer Spitze
Nahrung: Muscheln, Krebstiere, Fische, Würmer (Taucher)
Brut: Nicht in Japan, 6–9 Eier in arktischen Regionen
Jahreszeit: Wintergast (November–April)
Lebensraum: Kalte Küsten, Buchten, offene See (v. a. Hokkaidō)
Zugverhalten: Langstreckenzieher
Schutzstatus: Weltweit gefährdet (Vulnerable), in Japan nicht gefährdet
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen – Eleganz in Schwarz und Weiß
- Lebensraum – Eiskalte Küstengewässer
- Nahrung – Taucherin mit Spezialausrüstung
- Fortpflanzung – Nur im hohen Norden
- Zugverhalten – Weit gereiste Meeresbewohnerin
- Schutzstatus – Weltweit unter Beobachtung
- Mauserverhalten – Wandel der Erscheinung
- Bildhafte Beschreibung – Für Menschen mit Seheinschränkung
- Fazit
Einführung
Sie scheint für das raue Meer gemacht – kräftig gebaut, aber elegant, dazu mit einer Zeichnung, die im Winterlicht kontrastreich leuchtet. Die Eisente ist eine echte Spezialistin des kalten Wassers und ein selten gewordener Gast, der Japans Küsten im Winter bereichert.
Aussehen – Eleganz in Schwarz und Weiß
Im Winter präsentiert sich die Eisente mit einem überwiegend weißen Gefieder, das durch dunkle Flügelakzente kontrastiert wird. Diese Farbgebung bietet ihr in schneebedeckten Landschaften eine hervorragende Tarnung.
Männchen:
- Weißer Körper, mit schwarzem Rücken, Brust und Gesichtsmaske
- Langer, spitzer, schwarzer Schwanz – wirkt wie eine Federlanze
- Rosa Schnabel mit schwarzer Spitze, dunkle Augen
Weibchen:
- Braune und weiße Partien, rundlicher Körper
- Kürzerer Schwanz, kompaktere Gestalt
- Zartes Gesichts-Muster
Im Sommer ist das Gefieder beider Geschlechter dunkler und weniger auffällig.
Lebensraum – Eiskalte Küstengewässer
In Japan bevorzugt die Eisente während des Winters offene und vegetationsarme Gebiete wie Küstendünen und schneebedeckte Felder, insbesondere in Hokkaidō.
Verbreitung:
- Hokkaidō (Hauptvorkommen)
- Selten auch auf Nord-Honshū
Typische Winterlebensräume:
- Kalte Küstenzonen, Buchten, Häfen, offene See
- Teils auch an Binnengewässern mit Meereseinfluss
- Ruhige, nährstoffreiche Gewässer werden bevorzugt
Nahrung – Taucherin mit Spezialausrüstung
Während der Wintermonate ernährt sich die Eisente hauptsächlich von kleinen Meeresbewohnern, die sie durch tiefes und gezieltes Tauchen erbeutet.
Beutespektrum:
- Krustentiere, Muscheln, kleine Fische, Würmer
Tauchverhalten:
- Taucht bis zu 60 Meter tief
- Jagt am Meeresboden, oft in kleinen Trupps
- Aktiv, beweglich und nahezu ununterbrochen in Bewegung
Fortpflanzung – Nur im hohen Norden
Die Brutzeit der Eisente liegt weit entfernt von Japan – tief in der Arktis. Dort bringt sie im kurzen Sommer ihre Jungen zur Welt.
- Brutzeit: Juni–August
- Nest: Am Boden nahe Wasser, gut versteckt und mit Daunen gepolstert
- Gelege: 6–9 Eier
- Brutpflege: Nur das Weibchen brütet; Küken sind Nestflüchter
Zugverhalten – Weit gereiste Meeresbewohnerin
Die Eisente gehört zu den klassischen Langstreckenziehern. Jedes Jahr pendelt sie zwischen den Brutgebieten im hohen Norden und den Winterplätzen im Süden.
- Ankunft in Japan: ab November
- Abreise: bis April
- Hauptaufenthalt: Meist auf offener See oder in ruhigen Küstenabschnitten
Schutzstatus – Weltweit unter Beobachtung
- In Japan: Nicht gefährdet, aber regional selten
- Weltweit: Gefährdet (Vulnerable)
- Gefährdungsursachen:
- Klimawandel in den Brutgebieten
- Ölverschmutzung und Verlust mariner Lebensräume
- Störungen durch Schiffsverkehr und Küstennutzung
Mauserverhalten – Wandel der Erscheinung
Die Eisente durchläuft jährlich mehrere Mauserphasen, in denen sich ihr Gefieder vollständig verändert. Besonders auffällig ist der Wechsel vom unauffälligen Sommerkleid ins kontrastreiche Prachtkleid der Wintermonate. Dabei wird der lange Schwanz des Männchens in der Ruhephase abgeworfen und wächst zur nächsten Saison wieder nach. Die Mauser erfolgt abgestimmt auf die Zugzeiten und wird oft in geschützten Meeresbuchten vollzogen.
Bildhafte Beschreibung – Für Menschen mit Seheinschränkung
Die Eisente gleitet wie ein schwarz-weißes Pinselgemälde über das kalte Meer. Ihr Körper ist schneeweiß, Brust und Rücken rabenschwarz – ein Kontrast, der im grauen Winterlicht besonders leuchtet. Besonders auffällig: der lange, nadelartige Schwanz des Männchens, der hinter dem Körper wie ein eleganter Spieß hinausragt.
Das Gesicht zeigt eine dunkle Maske, der Schnabel ist zart rosa mit schwarzer Spitze, die Augen sind ruhig und wachsam. Das Weibchen wirkt rundlicher, mit braunen und weißen Partien, weich gezeichnet und ebenso anmutig.
Im Wasser taucht die Eisente lautlos, oft minutenlang, und kommt mit einer kleinen Muschel oder einem Krebs wieder an die Oberfläche – ein Vogel, der wie gemacht scheint für die stille Welt des Nordwinters.
Eienten Fakten Zusammengefasst
Die Eisente ist mehr als nur eine winterliche Erscheinung an Japans Küsten. Sie ist ein Symbol für Anpassung, Ausdauer und Eleganz im Angesicht rauer Bedingungen. Mit ihrer besonderen Erscheinung, ihrer Tauchtiefe und ihrem globalen Lebenszyklus verkörpert sie die faszinierende Verbindung zwischen arktischem Norden und gemäßigtem Süden.