Japanstelze (Motacilla grandis)
Japanstelze (Motacilla grandis) im flachen Wasser eines Waldbachs.
Japanstelze: Schwarz-weißer Uferläufer mit Stil
Die Japanstelze (Motacilla grandis) ist ein endemischer Vogel Japans – schwarz-weiß, flink und auffällig. Hier erfährst Du alles über Lebensraum, Brutverhalten und Anpassung.
Shortlist
Endemisch in Japan, nicht gefährdet
Auffälliges Schwarz-Weiß-Gefieder
Lebt an Flüssen, Teichen, Reisfeldern
Brütet oft mitten in Städten
Ganzjährig aktiv, auch im Winter
Wissenschaftlicher Name: Motacilla grandis
Deutscher Name: Japanstelze
Englischer Name: Japanese Wagtail
Größe: ca. 21 cm
Gewicht: 25–30 g
Gefieder: Schwarz oben, weiß unten
Schnabel: Schlank, spitz, schwarz
Nahrung: Insekten, Spinnen, kleine Wirbellose
Brutzeit: April bis Juli
Gelege: 4–6 Eier
Lebensraum: Uferzonen, Reisfelder, städtische Gewässer
Schutzstatus: Nicht gefährdet, endemisch, anpassungsfähig
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Erscheinung
- Lebensraum
- Nahrung
- Fortpflanzung
- Jahresverhalten
- Schutzstatus und Bestand
- Steckbrief
Einführung
Die Japanstelze ist ein vertrauter Anblick an Gewässern in ganz Japan – vom kleinen Dorfteich bis zur städtischen Uferpromenade. Sie läuft geschäftig über Steine und Wege, wippt unaufhörlich mit dem Schwanz und wirkt immer in Bewegung. Ihr Schwarz-Weiß-Kleid und ihre aufrechte Haltung geben ihr einen fast formellen Ausdruck – wie ein kleiner Gentleman im Frack.
Erscheinung
Die Japanstelze ist etwa 21 Zentimeter groß und wiegt zwischen 25 und 30 Gramm. Sie gehört zur Familie der Stelzen und ist durch ihr kontrastreiches Gefieder gut zu erkennen.
Typische Merkmale:
- Kopf, Rücken, Brust und Brustband tiefschwarz
- Gesicht und Unterseite reinweiß
- Langer Schwanz, schwarz mit weißen Kanten
- Flügel schwarz mit weißen Rändern
- Schnabel und Beine schlank und schwarz
- Gangbild aufrecht mit stetigem Schwanzwippen
Im Lauf wirkt sie flink und zugleich stilvoll – aufmerksam und energiegeladen.
Lebensraum
Die Japanstelze ist nur in Japan heimisch – sie kommt auf Honshū, Shikoku und Kyūshū vor, aber nicht auf Hokkaidō.
Typische Lebensräume:
- Fluss- und Bachufer
- Teichränder, Kanäle
- Reisfelder und künstliche Wasserläufe
- Stadtparks, Dörfer, Straßenränder mit Wasserzugang
- Brücken, Mauerlücken und Gebäudenischen
Solange Wasser in der Nähe ist, fühlt sich die Japanstelze wohl – sogar auf Parkplätzen.
Nahrung
Die Japanstelze ist ein bodenorientierter Insektenfresser, der seine Nahrung aktiv am Ufer sucht.
Zur Nahrung gehören:
- Fliegen, Mückenlarven
- Käfer, Würmer
- Spinnen und andere kleine Wirbellose
Sie pickt ihre Beute in schneller, ruckartiger Bewegung vom Boden oder aus flachem Wasser. Besonders in der Brutzeit verteidigt sie ihr Revier aggressiv gegenüber anderen Stelzen.
Fortpflanzung
Die Brutzeit reicht von April bis Juli. Das Nest ist schalenförmig, besteht aus Gras, Fasern und Federn und wird gut versteckt gebaut.
Nistplätze:
- In Mauerspalten
- Unter Brücken
- An Gebäudeecken
- In urbanen Strukturen
Ablauf der Brut:
- 4 bis 6 Eier pro Gelege
- Beide Elternteile brüten und füttern
- Schlupf nach ca. 14 Tagen
- Flugfähig nach weiteren zwei Wochen
Die Brutorte zeigen, wie gut sich diese Art an menschliche Umgebungen anpassen kann.
Jahresverhalten
Die Japanstelze ist ein Standvogel – sie bleibt das ganze Jahr im selben Revier.
In kalten Wintern zieht sie in niedrigere oder windgeschützte Lagen um, bleibt aber immer in Gewässernähe. Auch in der kalten Jahreszeit ist sie aktiv, läuft über vereiste Wege und sucht nach Insekten in geschützten Ecken.
Schutzstatus und Bestand
Die Japanstelze ist:
- Nicht gefährdet
- Endemisch – sie kommt nur in Japan vor
- Anpassungsfähig – vom ländlichen Flussufer bis zum städtischen Betonkanal
Ihr Verhalten macht sie zu einem Symbol für erfolgreiche Koexistenz mit dem Menschen – ein Vogel, der mit der Kulturlandschaft lebt, nicht gegen sie.
Steckbrief – Japanstelze im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Wissenschaftlicher Name | Motacilla grandis |
Deutscher Name | Japanstelze |
Englischer Name | Japanese Wagtail |
Größe | ca. 21 cm |
Gewicht | 25–30 g |
Gefieder | Schwarz (oben), Weiß (unten), kontrastreich |
Schnabel | Schlank, spitz, schwarz |
Nahrung | Insekten, Spinnen, kleine Wirbellose |
Brutzeit | April bis Juli |
Gelege | 4–6 Eier, Nest an Gebäuden oder Brücken |
Jahresverhalten | Ganzjährig sichtbar, Standvogel |
Lebensraum | Ufer, Reisfelder, Parks, städtische Gewässer |
Schutzstatus | Nicht gefährdet, endemisch, anpassungsfähig |
Die Japanstelze ist kein scheuer Exot, sondern ein vertrauter Begleiter – wenn Du weißt, wo Du hinschauen musst. Ob an der Brücke im Dorf oder am Kanal im Stadtpark: Ihre Präsenz zeigt, dass Natur auch in alltäglicher Umgebung sichtbar und lebendig bleibt.