Kragenente (Histrionicus histrionicus)
Kragenente (Histrionicus histrionicus)
Kragenente – Tauchkünstler mit Porzellan-Charme
Mit ihrem kontrastreichen Gefieder und eleganten Tauchverhalten ist die Kragenente (Histrionicus histrionicus) ein faszinierender Wintergast an Japans felsigen Küsten – selten, aber unvergesslich.
Shortlist
Kompakte, elegante Meeresente mit auffälligem Gefieder
Männchen mit weißem „Kragen“ und kastanienbrauner Brust
Wintergast an Felsküsten, besonders in Hokkaidō
Spezialistin für Nahrungssuche in stürmischer Brandung
Brut in wilden Gebirgsflüssen Nordasiens und Alaskas
Wissenschaftlicher Name: Histrionicus histrionicus
Deutscher Name: Kragenente
Englischer Name: Harlequin Duck
Größe: 38–45 cm
Gewicht: 600–700 g
Farbe (♂): Dunkelblaugrau mit weißem „Kragen“ & Kastanienflecken
Farbe (♀): Dunkelbraun mit zwei weißen Gesichtsflecken
Schnabel: Grau, kurz
Nahrung: Muscheln, Würmer, Krebstiere, Insektenlarven
Brut: 5–8 Eier (nicht in Japan), Nest in Felsnähe
Jahreszeit: Wintergast: November–März/April
Lebensraum: Felsküsten, Brandung, später Gebirgsflüsse
Zugverhalten: Langstreckenzieher
Schutzstatus: Lokal geschützt, regional gefährdet
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Lebensraum
- Nahrung
- Fortpflanzung
- Zugverhalten
- Schutzstatus
- Bildhafte Beschreibung
- Fazit
Einführung
Die Kragenente, auch bekannt als Harlekinente, ist eine echte Rarität an Japans Felsküsten. Sie sieht aus wie gemalt – und verhält sich wie ein erfahrener Wellenreiter. Besonders im Winter ist sie mit ihrem kunstvollen Gefieder ein echter Hingucker.
Aussehen – Ein Gemälde mit Flügeln
Das Männchen der Kragenente im Winter wirkt wie ein kleines, lebendiges Kunstwerk:
- Farbe (Männchen): Dunkelblaugrau mit weißen Mustern, halbmondförmigem Fleck vor dem Auge und einem markanten weißen Kragen am Nacken
- Brust: Kastanienbraun, klar abgesetzt
- Flanken: Graublau
- Schnabel: Kurz, grau
- Augen & Beine: Dunkel, bläulich-grau
- Weibchen: Dunkelbraun mit zwei weißen Flecken im Gesicht – vor und hinter dem Auge
- Größe: 38–45 cm
- Gewicht: 600–700 g
Insgesamt ist die Kragenente kompakt gebaut, mit einem rundlichen Körper und einem eleganten Auftreten – vor allem bei Wellengang.
Lebensraum – Felsküste statt Ententeich
In Japan überwintert die Kragenente vor allem an den felsigen Küsten Hokkaidōs, seltener auch im Norden von Honshū.
Bevorzugt:
- Brandungsnahe Küsten
- Felsküsten mit starker Strömung
- Buchten mit reichlich Nahrung
Brutgebiete: Sibirien, Kamtschatka, Alaska – an wilden Gebirgsflüssen und -bächen
Nahrung – Tief unten, da wo’s schwierig wird
Die Kragenente ist ein echter Spezialist für das Tauchen in bewegtem Wasser:
- Nahrung:
- Krustentiere, Muscheln, Würmer
- Insektenlarven und kleine Weichtiere
- Tauchverhalten:
- Sehr wendig unter Wasser
- Taucht tief zwischen Felsen
- Sucht auf dem Grund nach Nahrung
- Oft in kleinen Gruppen unterwegs
Fortpflanzung – Wildromantik am Gebirgsbach
Die Brutzeit liegt zwischen Mai und Juli – allerdings nicht in Japan:
- Brutorte: Sibirische Gebirgsflüsse, Kamtschatka, Alaska
- Neststandort: Bevorzugt in Felsspalten oder unter niedriger Vegetation nahe schnell fließender Gebirgsflüsse
- Gelege: 5–8 Eier
- Brutpflege:
- Nur das Weibchen brütet
- Küken sind Nestflüchter
- Ab August ziehen Familiengruppen in Richtung Küste
Zugverhalten – Zwischen Gebirge und Küste
- Zugart: Langstreckenzieher
- In Japan:
- Wintergast (November–März/April)
- Rückflug im Frühling entlang asiatischer Küsten
- Außerhalb der Brutzeit: Vor allem in Küstennähe
Schutzstatus – Selten, aber geschätzt
- In Japan:
- An bestimmten Küsten regelmäßig zu sehen, aber nicht häufig
- Besonders in Hokkaidō geschützt
- Bedrohungen:
- Ölverschmutzung
- Verlust ruhiger Küstenzonen
- Störung der Brutgebiete in Nordasien
- Obwohl die Kragenente global als „nicht gefährdet“ eingestuft wird, zeigen regionale Populationen Rückgänge, insbesondere aufgrund von Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung.
Bildhafte Beschreibung – Für Menschen mit Seheinschränkung
Mit ihrem kontrastreichen Gefieder erinnert die Kragenente an ein lebendiges Kunstwerk, das sich harmonisch in die raue Küstenlandschaft einfügt. Ihr Körper ist dunkles Graublau, durchzogen von weißen Linien, einem leuchtenden weißen Kragen am Nacken und einem hellen Halbmond am Auge. Die Brust ist kastanienbraun – wie ein warmes Detail in einem kühlen Gemälde.
Sie gleitet ruhig durch die Wellen, taucht plötzlich ab und taucht mit einer Muschel im Schnabel wieder auf. Das Weibchen zeigt sich schlichter, aber ebenso anmutig, mit zwei weißen Punkten im Gesicht. Beide verschwinden immer wieder in der Gischt – als wären sie Teil der Felsen und des Meeres.
Fazit – Ein Küstenvogel mit Charakter
Die Kragenente ist ein Wintervogel für Entdecker. Wer sie einmal an der Brandung Hokkaidōs beobachtet, versteht, warum sie in ihrer Art einzigartig ist. Ihre Schönheit, ihr Tauchverhalten und ihr Leben zwischen Fels und Flut machen sie zu einem besonderen Teil der winterlichen Vogelwelt Japans.