Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Der Alpenstrandläufer – Meister der Zugwege
Kaum ein Watvogel ist während der Zugzeit so häufig zu sehen wie der Alpenstrandläufer. Seine beeindruckenden Schwärme fliegen in perfekter Synchronität und ändern blitzartig die Richtung – ein faszinierendes Schauspiel, das an tanzende Wolkenformationen erinnert.
Sein leicht gebogener Schnabel macht ihn zu einem geschickten Nahrungssucher, während sein charakteristischer schwarzer Bauchfleck im Prachtkleid ihn unverwechselbar macht. Im Sommer brütet er in der Tundra, doch im Winter zieht es ihn in die Küstengebiete Europas und Afrikas, wo er in feuchten Wattlandschaften nach Nahrung sucht.
Ob in der Arktis oder an mitteleuropäischen Küsten – der Alpenstrandläufer ist ein Symbol für den Zug der Vögel und ein beeindruckender Überlebenskünstler der Natur.
Inhaltsverzeichnis
- Eckdaten
- Aussehen & Merkmale
- Lebensraum & Vorkommen
- Fortpflanzung & Brutverhalten
- Gesang & Verhalten
- Nahrung & Ernährung
- Shortlist – Alle Fakten auf einen Blick
- FAQ – Häufige Fragen
- Fazit
1. Eckdaten
- Größe: 17–21 cm
- Spannweite: 32–36 cm
- Merkmale: Variabler, meist leicht gebogener Schnabel, dunkler Bauchfleck im Prachtkleid
- Vorkommen: Brutgebiete in der Tundra, Überwinterung in West- und Südeuropa sowie Afrika
- Fortpflanzung: Nest am Boden, gut getarnt im dichten Pflanzenbewuchs
- Nahrung: Insektenlarven, Ringelwürmer, kleine Krebstiere
2. Aussehen & Merkmale
Der Alpenstrandläufer ist ein mittelgroßer, kompakter Watvogel mit einem stromlinienförmigen Körperbau, der perfekt für das Leben zwischen Küsten, Wattflächen und Tundren angepasst ist.
Charakteristische Merkmale
- Prachtkleid:
- Dunkelgraue Oberseite mit rostbraunen Flecken
- Auffälliger schwarzer Bauchfleck
- Schnabel meist lang und an der Spitze leicht abwärts gebogen
- Schlichtkleid (Herbst & Winter):
- Unterseite weiß, Oberseite grau
- Weniger kontrastreiche Zeichnung als im Prachtkleid
- Jugendkleid:
- Weißes „V“-förmiges Muster auf Schultern und Mantel
3. Vorkommen & Lebensraum
Brutgebiete
- Tundra, Feuchtgebiete im Fjäll, Moore
- Offene, extensiv genutzte Strand- und Salzwiesen
Winterquartiere
- Wattenmeer, Küstengebiete, Binnengewässer
- Von West- und Südeuropa bis nach Afrika
Während der Zugzeit bildet der Alpenstrandläufer oft große Schwärme, die sich in perfekter Synchronität bewegen und plötzlich die Richtung wechseln – ein einzigartiges Naturschauspiel.
4. Fortpflanzung & Brutverhalten
- Das Nest wird gut im Bodenbewuchs versteckt, um Fressfeinden zu entgehen.
- Ein Gelege besteht aus 3–4 Eiern, die abwechselnd von beiden Eltern bebrütet werden.
- Nach 19–21 Tagen schlüpfen die Küken und werden zunächst von beiden Eltern versorgt.
- Bereits nach wenigen Stunden sind die Küken Nestflüchter und können selbstständig Nahrung suchen.
5. Gesang & Verhalten
Rufe
- Trillerndes „trrrü“ oder „kirrp“, oft bei Gruppenflügen hörbar
- Singende Männchen lassen schnurrende und trillernde Reihen erklingen
Verhalten
- Bildet große, dichte Schwärme, die oft synchron fliegen
- Bei Gefahr wechseln die Gruppen blitzartig die Richtung
- Auf Nahrungssuche schnelles Rennen und abruptes Stehenbleiben
6. Nahrung & Ernährung
Nahrung im Brutgebiet
- Insektenlarven, insbesondere von Schnaken und Mücken
- Kleine Krebstiere und Weichtiere
Nahrung im Winterquartier
- Ringelwürmer, kleine Weichtiere, Krebstiere
- Ergänzend auch kleine Schnecken oder Muscheln
Jagdtechnik
- Stochert mit seinem leicht gebogenen Schnabel im Schlick oder Sand nach Beute
- Nutzt gezielte Schnabelbewegungen, um verborgene Beute aufzuspüren
7. Shortlist – Alle Fakten auf einen Blick
- Größe: 17–21 cm
- Spannweite: 32–36 cm
- Merkmale: Variabler Schnabel, dunkler Bauchfleck im Prachtkleid
- Lebensraum: Tundra, Küsten, Moore, Wattenmeer
- Nest: Am Boden gut getarnt, Gelege mit 3–4 Eiern
- Gesang: Trillerndes „trrrü“ oder „kirrp“
- Nahrung: Insektenlarven, Ringelwürmer, kleine Krebstiere
8. FAQ – Häufige Fragen
Woran erkennt man den Alpenstrandläufer im Flug?
Im Schwarm zeigen sie synchronisierte Richtungswechsel und ihre Flügelzeichnung hebt sich kontrastreich vom Hintergrund ab.
Warum gibt es den Alpenstrandläufer in so großen Schwärmen?
Das Verhalten dient als Schutzmechanismus gegen Raubvögel.
Welche Bedrohungen gibt es für den Alpenstrandläufer?
- Klimawandel: Veränderungen in den Brutgebieten
- Lebensraumverlust: Wattflächen werden durch Küstenbau zerstört
- Störungen durch Tourismus: Vor allem an Stränden
9. Fazit
Der Alpenstrandläufer ist einer der faszinierendsten Watvögel Europas. Seine Schwärme ziehen mit synchronisierten Flugbewegungen über Küsten und Binnengewässer, sein variabler Schnabel macht ihn zu einem geschickten Nahrungssucher.
Tipp für Vogelbeobachter: Besonders in den Wintermonaten lassen sich große Gruppen an den Küsten des Wattenmeers beobachten.