Wipfel-Stachelwanze (Acanthosoma haemorrhoidale)
Wipfel-Stachelwanze (Acanthosoma haemorrhoidale)
Wipfel-Stachelwanze – Biologie & Erkennung
Erfahre alles über Acanthosoma haemorrhoidale: Aussehen, Lebenszyklus, Nahrung und Tipps, wie Du die Wipfel-Stachelwanze im Garten entdecken und schützen kannst.
Eckdaten
- Größe: 15–17 mm
- Färbung: Apfelgrün im Frühjahr, gelbgrün bis bräunlich im Spätsommer
- Nahrung: Pflanzensäfte von Weißdorn, Vogelbeere & Co.
- Aktiv: April–Oktober, Überwinterung als Imago unter Laub
- Verbreitung: Europaweit in Laubwäldern und Hecken
- Wissenschaftlicher Name: Acanthosoma haemorrhoidale
- Deutscher Name: Wipfel-Stachelwanze
- Familie: Acanthosomatidae
- Eiablage: Mai–Juli an Blattunterseiten
- Generationen: Eine pro Jahr
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Typische Merkmale
- Nahrung
- Fortpflanzung & Zyklus
- Jahreszeitliches Verhalten
- Vorkommen & Verbreitung
- FAQ
- Abschließend
Einführung
Die Wipfel-Stachelwanze ist eine der auffälligsten heimischen Wanzenarten. Mit ihrer satten apfelgrünen Färbung im Frühjahr und dem Wechsel zu warmen Gelb- und Brauntönen im Spätsommer passt sie sich hervorragend an die Vegetation an. Sie bevorzugt Weißdorn- und Vogelbeerhecken, wo sie Pflanzensäfte saugt und sich fortpflanzt. In diesem Überblick erfährst Du alles, was Du über ihr Aussehen, ihren Lebenszyklus und ihre Bedeutung im Garten wissen musst.
Aussehen
Acanthosoma haemorrhoidale ist mit 15–17 mm Länge vergleichsweise groß. Sie wirkt breit und flach, der Körper ist fein punktiert.
- Frühjahr: intensives Apfelgrün, das sie in frischem Laub fast unsichtbar macht.
- Sommer/Herbst: Verfärbung zu gelbgrün oder bräunlich.
- Zeichnung: Zwei rotbraune Streifen formen Dreiecke auf dem Halsschild und den Flügeldecken.
- Kopf: Gelb-schwarze Längsstreifen.
- Scutellum: Dreieckiges Schildchen mit feiner Punktreihe.
Typische Merkmale
- Bauchkiel: Spitzer Fortsatz am Unterkörper – typisch für Stachelwanzen.
- Farbwechsel: Grüntöne im Frühjahr, warmgelbe bis rötliche Färbung im Herbst.
- Punktierung: Gleichmäßig auf Pronotum und Flügeldecken verteilt.
- Beine: Schlank, zweigliedrige Tarsen, ideal zum Klettern.
Nahrung
Die Wipfel-Stachelwanze nutzt ihren langen Stechrüssel, um Pflanzensäfte zu saugen:
- Hauptwirt: Weißdorn (Crataegus)
- Weitere Wirtspflanzen: Vogelbeere, Wildkirsche, Buche, Eiche
- Spätsommer: Sie sticht auch Beerenfrüchte an, um Zuckersaft aufzunehmen.
Fortpflanzung & Zyklus
- Eiablage (Mai–Juli): Gelbliche Eier in Gruppen auf Blattunterseiten.
- Larvenzeit (Juni–August): Mehrere Häutungen, Larven im Bodenstreu, fressen Laubreste und kleinere Insekten.
- Puppenstadium: Entwicklung im Bodenstreu, mehrere Wochen Dauer.
- Imagines: Ab Spätsommer schlüpfen die neuen Wanzen, insgesamt eine Generation pro Jahr.
Jahreszeitliches Verhalten
- April/Mai: Überwinterte Käfer erwachen, paaren sich.
- Sommer: Nahrungssuche und Eiablage; Farbwechsel setzt ein.
- Spätsommer: Sonnenbad auf Zweigen, Vorbereitung auf den Rückzug.
- Herbst/Winter: Überwinterung als Imago unter Laub oder Rinde.
Vorkommen & Verbreitung
Die Art ist in ganz Europa verbreitet, lediglich im hohen Norden seltener. Sie bevorzugt:
- Laubwälder
- Hecken mit Weißdorn oder Vogelbeere
- Gärten, wenn geeignete Wirtspflanzen vorhanden sind.
FAQ
1. Wie unterscheide ich die Wipfel-Stachelwanze von ähnlichen Arten?
Am Bauchkiel, den rotbraunen Dreiecken und der Größe von bis zu 17 mm.
2. Ist sie schädlich für Obstbäume?
Nein, in kleinen Populationen richtet sie kaum Schäden an.
3. Wann finde ich Eier und Larven?
Von Mai bis Juli an Blattunterseiten; Larven im Juni und Juli im Bodenstreu.
4. Kann ich die Art schützen?
Ja, durch naturnahe Gestaltung, Pflanzung heimischer Sträucher und das Liegenlassen von Laub.
5. Wer sind ihre Feinde?
Schlupfwespen, Spinnen und andere Insektenjäger.
Abschließend
Die Wipfel-Stachelwanze ist ein faszinierender Bewohner unserer Wälder und Gärten. Ihre Farbveränderungen im Jahresverlauf machen sie zu einem spannenden Beobachtungsobjekt. Mit einfachen Maßnahmen wie Weißdornpflanzungen und Laubablagerungen kannst Du ihre Lebensräume sichern und dieser heimischen Art ein Zuhause bieten.