Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas)

Ein Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) mit orangebraunen Flügeln sitzt auf einem grünen Blatt in der Sonne.

Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas)

Kleiner Feuerfalter: Das glühende Juwel der Wiesen

Der Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas) ist ein leuchtend oranger Tagfalter Mitteleuropas. Erfahre alles über Aussehen, Nahrung, Lebensweise und Verbreitung dieser farbenfrohen Art.

Eckdaten

  • Flügelspannweite: 22–27 mm
  • Färbung: leuchtend orange mit dunklem Rand
  • Nahrung: Nektar (Falter), Sauerampfer (Raupen)
  • Flugzeit: April–Oktober
  • Generationen: 2–3 pro Jahr
  • Überwinterung: als junge Raupe
  • Lebensraum: trockene Wiesen, Wegränder, Magerrasen
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika, Nordamerika
  • Status: nicht gefährdet
  • Wissenschaftlicher Name: Lycaena phlaeas
  • Deutscher Name: Kleiner Feuerfalter
  • Lebensdauer: wenige Wochen pro Generation

Inhaltsverzeichnis


Einführung

Der Kleine Feuerfalter zählt zu den auffälligsten und zugleich häufigsten Tagfaltern unserer Wiesen. Mit seinen flammend orangen Flügeln fliegt er an warmen Tagen tief über den Boden und besucht unermüdlich Blütenpflanzen.
Er ist klein, widerstandsfähig und ein echter Überlebenskünstler – ein Symbol für die Anpassungsfähigkeit heimischer Insekten.


Aussehen

Der Kleine Feuerfalter ist ein Vertreter der Bläulingsfamilie (Lycaenidae). Trotz seiner geringen Größe fällt er sofort durch seine kräftige Färbung auf.
Flügeloberseite:

  • Vorderflügel: leuchtend orange mit breitem, dunkelbraunem Rand und schwarzen Flecken.
  • Hinterflügel: dunkelbraun mit orangefarbener Saumbinde.
    Unterseite:
  • Graubraun mit feinen schwarzen Punkten – ideal zur Tarnung auf trockenen Böden.
    Körper:
  • Kurz, gedrungen, grau behaart.
  • Fühler schwarz-weiß geringelt.
  • Augen schwarz und glänzend.
    Größe:
  • Flügelspannweite: 22–27 mm
  • Körperlänge: etwa 10 mm
    Im Flug wirkt der Falter quirlig und flink – er hält sich bevorzugt in Bodennähe auf und ist meist nur kurz an einer Blüte zu sehen, bevor er weiterflattert.

Merkmale

  • Kräftig orangefarbene Flügel mit dunklem Rand
  • Deutlicher Farbkontrast zwischen Ober- und Unterseite
  • Unterseite unauffällig graubraun mit Punkten
  • Typisch geringelte Fühler der Bläulinge
  • Liebt sonnige, offene Flächen
  • Kommt auch in urbanen Gebieten häufig vor
    Durch seine kompakte Form und das lebhafte Flugverhalten ist der Kleine Feuerfalter leicht zu erkennen – und ebenso schwer zu übersehen.

Nahrung

Der Kleine Feuerfalter ist ein typischer Nektarsauger und besucht viele Wildblumenarten.
Falter:

  • Schafgarbe
  • Löwenzahn
  • Rotklee
  • Thymian
  • Disteln
  • Hahnenfuß
    Raupen:
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Großer Sauerampfer (Rumex acetosa)
    Die Raupen leben meist auf der Unterseite der Blätter, wo sie unauffällig fressen. Ihre grüne Färbung macht sie nahezu unsichtbar.

Fortpflanzung und Entwicklungszyklus

Die Weibchen legen ihre winzigen weißen Eier einzeln auf die Blattunterseiten der Wirtspflanzen ab.
Ablauf:

  1. Ei: rundlich, fein strukturiert, einzeln abgelegt.
  2. Raupe: hellgrün, mit dunkler Rückenlinie, kurz behaart.
  3. Puppe: am Boden zwischen Moos oder Laub versteckt, grünlich bis bräunlich.
  4. Schlupf: nach 1–3 Wochen schlüpfen die Falter.
    Generationen:
  • In Mitteleuropa entstehen zwei bis drei Generationen pro Jahr.
  • Die letzte Generation überwintert als junge Raupe, geschützt im Boden oder unter Vegetation.
    Diese Lebensweise erlaubt es dem Kleinen Feuerfalter, auch kältere Jahreszeiten zu überstehen und früh im Frühjahr wieder zu erscheinen.

Jahreszeitliches Verhalten

Der Kleine Feuerfalter ist ein typischer Sonnenfalter.
Seine Flugzeit reicht von April bis Oktober, in warmen Jahren auch bis in den November.

  • 1. Generation: April–Juni
  • 2. Generation: Juli–August
  • 3. Generation: September–Oktober
    Er fliegt an sonnigen, windgeschützten Orten und besucht bevorzugt offene, trockene Flächen. Selbst an Straßenrändern oder in Stadtparks lässt er sich regelmäßig beobachten.

Vorkommen und Verbreitung

Lycaena phlaeas ist in der gesamten gemäßigten Zone der Nordhalbkugel verbreitet.
Verbreitung:

  • Ganz Europa
  • Asien (bis Japan und Sibirien)
  • Nordafrika
  • Nordamerika
    Lebensräume:
  • Magerrasen, Trocken- und Halbtrockenwiesen
  • Dämme, Wegränder, Brachen
  • Gärten, Parks, Dünen und Heiden
    Der Kleine Feuerfalter gilt als nicht gefährdet und ist einer der häufigsten Tagfalter Europas. Er profitiert von offenen Landschaften und ist selbst in anthropogen geprägten Gebieten zu Hause.

FAQ

Wie erkenne ich den Kleinen Feuerfalter sicher?
An den orangefarbenen Vorderflügeln mit dunklem Rand und den braunen Hinterflügeln mit orangefarbener Binde.
Wann kann man ihn beobachten?
Zwischen April und Oktober, bei mildem Wetter bis November.
Wovon ernährt sich der Falter?
Von Blütennektar verschiedenster Wildpflanzen. Die Raupen fressen Sauerampferarten.
Wie überwintert er?
Als junge Raupe im Boden oder in der bodennahen Vegetation.
Ist die Art gefährdet?
Nein. Der Kleine Feuerfalter ist anpassungsfähig und in vielen Lebensräumen zu finden.


Kurz & Knapp

Der Kleine Feuerfalter ist ein Paradebeispiel für natürliche Schönheit auf kleinstem Raum.
Er verbindet farbliche Pracht mit einer bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit und beweist, dass selbst die kleinsten Tiere eine große ökologische Bedeutung haben.
Als Nektarsammler und Raupe auf Sauerampfer spielt er eine wichtige Rolle im Gleichgewicht unserer Wiesen – ein echtes Glutstück der Natur.


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Markus

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