Streifenwanze (Graphosoma italicum)
Streifenwanze (Graphosoma italicum)
Streifenwanze – Graphosoma italicum erkennen & verstehen
Entdecke die Streifenwanze: Aussehen, Lebensweise, Verbreitung & Tipps für naturnahe Gärten. Harmlos, auffällig und faszinierend!
Eckdaten
- Auffällig gefärbt: Rot-schwarz gestreifter Panzer
- Größe: 8–12 mm
- Nahrung: Pflanzensäfte – bevorzugt Doldenblütler
- Verhalten: Aktiv von Mai bis Oktober, eine Generation pro Jahr
- Artname: Graphosoma italicum
- Deutscher Name: Streifenwanze
- Familie: Baumwanzen (Pentatomidae)
- Färbung: Rot mit schwarzen Längsstreifen
- Nahrung: Pflanzensäfte, bevorzugt Doldenblütler
- Fortpflanzung: Juni–Juli; eine Generation pro Jahr
- Überwinterung: Als adulte Wanze
- Vorkommen: Mittelmeerraum bis Mitteleuropa – mit Ausbreitungstendenz
- Verbreitung: Westpaläarktisch – heute bis Südskandinavien
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Typische Merkmale
- Nahrung
- Fortpflanzung und Entwicklungszyklus
- Jahreszeitliches Verhalten
- Verbreitung und Lebensraum
- Verhalten gegenüber Menschen
- FAQ
Einführung
Sie fällt sofort ins Auge: Rot mit schwarzen Längsstreifen, auf sonnigen Wiesen, an Wegrändern oder im Garten – die Streifenwanze (Graphosoma italicum) ist eine echte Erscheinung. Dabei ist sie nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ein spannender Teil unserer heimischen Insektenwelt.
Ihre auffällige Warnfärbung ist kein Zufall: Sie schreckt Fressfeinde ab. Gleichzeitig ist sie völlig harmlos für Dich – ein Grund mehr, sich näher mit ihr zu beschäftigen. In diesem Artikel erfährst Du alles über ihre Merkmale, Lebensweise und wie Du sie in Deinem Garten beobachten oder sogar fördern kannst.
Aussehen
Die Streifenwanze gehört zu den optisch markantesten Wanzenarten Europas.
- Färbung: Roter Körper mit schwarzen Längsstreifen auf Rücken, Halsschild und Kopf
- Form: Breiter, rundlich-schildförmiger Körper, typisch für Baumwanzen
- Unterseite: Rötlich mit schwarzen Punkten
- Fühler & Beine: Einheitlich schwarz – wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu verwandten Arten
- Größe: 8–12 mm
Die leuchtenden Farben haben eine klare Funktion: Warnung. Solche Farbmuster nennt man Aposematismus – sie signalisieren potenziellen Fressfeinden: "Ich schmecke nicht gut!"
Typische Merkmale
Die Streifenwanze ist dank ihrer auffälligen Streifen gut zu erkennen. Hier die wichtigsten Kennzeichen im Überblick:
- Schwarz-rote Längsstreifen auf der Oberseite
- Querstreifung über Kopf und Halsschild
- Rote Bauchseite mit schwarzen Punkten
- Schwarze Fühler und Beine
- Breiter, gewölbter Körper, schildförmig
- Flügeldecken gut sichtbar, da sie oft in Bewegung ist
- Keine Ähnlichkeit mit heimischen Wanzenarten, die meist braun oder grün sind
Nahrung
Die Streifenwanze ist ein rein pflanzlicher Esser. Ihr Spezialwerkzeug: ein stechend-saugender Rüssel, mit dem sie Pflanzensäfte aufnimmt.
Hauptnahrungsquelle:
- Doldenblütler (Apiaceae)
- Wilde Möhre
- Pastinake
- Fenchel
- Dill
- Engelwurz
- Anis
- Karotte
Die Wanze saugt gezielt an Samenständen, Stängeln und unreifen Früchten. Die Jungtiere – sogenannte Nymphen – sitzen oft schon früh an denselben Pflanzen und ernähren sich ähnlich.
Fortpflanzung und Entwicklungszyklus
Die Streifenwanze bringt nur eine Generation pro Jahr hervor – man spricht von „univoltin“.
Paarung
- Meist im Frühsommer (Juni)
- Tiere paaren sich in der Sonne auf Doldenpflanzen
- Dabei oft gut sichtbar, da sie sich kaum verstecken
Eiablage
- Weibchen legt Eier an Doldenpflanzen
- Eier sind klein und kaum sichtbar
- Entwicklung läuft direkt über mehrere Nymphenstadien
Nymphenphase
- Ab Juli: kleine, flügellose Jungtiere an Wirtspflanzen
- Mehrere Häutungen bis zur Adultform (im Spätsommer)
Adulte Tiere
- Ab Spätsommer: neue Generation voll ausgebildet
- Überwinterung im Erwachsenenstadium
Jahreszeitliches Verhalten
Von Frühjahr bis Herbst kannst Du die Streifenwanze in der Natur beobachten – mit folgenden Etappen:
- Frühjahr (Mai): erste Aktivität der überwinterten Tiere
- Juni/Juli: Paarung und Eiablage
- Spätsommer (August/September): Nymphen entwickeln sich zur adulten Wanze
- Herbst (Oktober): Rückzug in Überwinterungsquartiere
- Winter: als erwachsene Wanze im Laub oder unter Pflanzenpolstern
Dank ihrer Härtung gegenüber Kälte übersteht die Streifenwanze den Winter in geschützten Lagen.
Verbreitung und Lebensraum
Ursprünglich kommt Graphosoma italicum aus dem Mittelmeerraum. Doch seit einigen Jahrzehnten breitet sich die Art nach Norden aus – ein Effekt, der auch mit dem Klimawandel zusammenhängt.
Heute verbreitet in:
- Ganz Deutschland (außer Nordwesten)
- Südskandinavien (Südschweden, Jütland)
- Mitteleuropa, Südosteuropa und westliches Asien
Typische Lebensräume:
- Sonnige Wiesen
- Trockenrasen
- Ruderalflächen
- Wegränder
- Gärten mit Wildpflanzenanteil
Die Wanze bevorzugt warme, offene und trockene Standorte – je mehr Doldenblütler, desto besser.
Verhalten gegenüber Menschen
Die Streifenwanze ist absolut harmlos.
- Sie beißt nicht, auch wenn sie sich bedroht fühlt
- Bei Gefahr kann sie ein Abwehrsekret absondern – das riecht unangenehm, ist aber nicht gefährlich
- Ihre auffällige Färbung signalisiert Ungenießbarkeit – schützt sie vor Vögeln, nicht aber vor Menschen
Du kannst sie also gefahrlos beobachten – auch aus nächster Nähe.
FAQ
1. Ist die Streifenwanze giftig?
Nein. Sie ist weder giftig noch gefährlich – auch nicht für Kinder oder Haustiere.
2. Kann sie Pflanzen schädigen?
In Gärten spielt sie keine bedeutende Rolle als Schädling. Der Saugschaden ist minimal und auf Samenstände begrenzt.
3. Wie kann ich sie fördern?
Lass Doldenblütler stehen – Wilde Möhre, Dill und Pastinake sind perfekte Wirtspflanzen.
4. Wo überwintert sie?
In trockenen Bodenstreus, unter Pflanzenteilen oder in Ritzen – am besten ungestört.
5. Ist sie mit anderen Wanzen verwechselbar?
Ja, aber ihre schwarzen Beine und klaren Längsstreifen machen sie gut erkennbar.
