Blaugestreifte Nesselraupe (Parasa lepida)
Blaugestreifte Nesselraupe (Parasa lepida)
Blaugestreifte Nesselraupe: Tropische Gefahr mit Stacheln
Parasa lepida erkennen und verstehen: Die grün-gelbe Nesselraupe aus Asien mit reizenden Stacheln, breitem Wirtspflanzen-Spektrum und hohem Schadpotenzial.
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Eckdaten
- Größe: bis 40 mm Länge
- Farbe: Hellgrün bis gelbgrün, oft mit rötlichen Stachelspitzen
- Bewegung: Gleitend, ohne sichtbare Beine
- Besonderheit: Reizhaare → Hautirritationen bei Kontakt
- Nahrung: Polyphag – Kokos, Mango, Palmen, Bananen, Zierpflanzen
- Zyklus: Ei → Raupe → Kokon → Nachtfalter
- Vorkommen: Tropisches Asien, besonders in feuchter Jahreszeit aktiv
- Art: Parasa lepida
- Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
- Familie: Buckelraupen (Limacodidae)
- Körperform: Schneckenähnlich, flach-oval
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Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Eine Raupe, die brennt
- Aussehen: Schneckenform mit Stacheln
- Besondere Merkmale: Das macht Parasa lepida gefährlich
- Nahrung: Wen frisst diese Raupe?
- Fortpflanzung und Entwicklung: Von Ei zu Falter
- Jahresverhalten: Wann ist sie aktiv?
- Verbreitung: Wo du ihr besser nicht barfuß begegnest
- Praxisbeispiele: Nesselkontakt und Plantagen-Schäden
- FAQ: Fragen zur Blaugestreiften Nesselraupe
- Farbmerkmale auf einen Blick
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1. Einführung: Eine Raupe, die brennt
Sie ist flach, weich, leuchtend grün – und sie brennt. Die Raupe von Parasa lepida wirkt harmlos, fast niedlich. Doch wer sie berührt, spürt schnell, wie weh so ein kleiner Körper tun kann. Ihre Stacheln setzen reizende Substanzen frei – eine kurze Berührung reicht für rote Streifen, Schwellungen und Juckreiz. Diese Art lebt in den Tropen und liebt Pflanzen mit weichen Blättern. Palmen, Bananen, Mango – Hauptsache grün und saftig. Und sie frisst nicht nur still vor sich hin: In Plantagen sorgt sie bei Massenvermehrung für massive Schäden. Kein Wunder also, dass sie vielerorts gefürchtet ist.
2. Aussehen: Schneckenform mit Stacheln
Die Raupe gehört zu den sogenannten Schneckenraupen (Limacodidae). Der Name ist Programm: Die Körperform ist flach, breitoval, gleitend – wie eine kleine Nacktschnecke mit Fransen.
Form und Farbe
- Länge: Bis 35–40 mm
- Breite: Etwa 10–12 mm
- Körper: Glatt, gedrungen, ohne sichtbare Beinpaare
- Farbe: Hellgrün bis gelbgrün
- Muster: Rücken oft mit etwas dunklerem Mittelstreifen
- Körperränder: Bestückt mit Stachelbüscheln, deren Spitzen oft rötlich schimmern
Beine?
Beine sieht man nicht. Die echten Beine sind reduziert und versteckt. Die Bewegung erfolgt gleitend – wie bei einer Schnecke. Es sieht aus, als würde die Raupe über das Blatt schweben.
Puppe und Falter
Die Raupe verpuppt sich in einem oval-papierartigen Kokon, meist an Blättern, Rinde oder im Boden. Der Falter, der später schlüpft, ist klein, bräunlich, unauffällig – und vor allem nachtaktiv.
3. Besondere Merkmale: Das macht Parasa lepida gefährlich
Diese Raupe trägt kein Gift im klassischen Sinn. Aber sie hat Stacheln – und darin Nesselhaare, die bei Kontakt Stoffe abgeben, die auf der Haut brennen, jucken und rote Flecken hinterlassen.
Das passiert bei Kontakt
- Hautreizungen
- Schwellungen
- Rötungen
- Juckreiz
- In Einzelfällen: allergische Reaktionen Die Stachelhaare sitzen in kleinen Büscheln an den Seiten. Selbst ein flüchtiger Kontakt kann reichen, um eine Reaktion auszulösen. In Plantagenregionen Asiens kennt fast jeder diese Tiere – und geht ihnen aus dem Weg.
Warum "blaugestreift"?
Der deutsche Name ist irreführend. Eine echte blaugestreifte Form gibt es nicht zuverlässig. Was manchmal wie ein blauer Streifen aussieht, ist ein optischer Effekt – je nach Licht, Alter oder Region. Die typische Färbung ist grün mit hellen oder dunkleren Rückenbereichen – kein echtes Blau.
4. Nahrung: Wen frisst diese Raupe?
Parasa lepida ist polyphag – sie frisst viele verschiedene Pflanzen. Besonders gern tropische Gewächse mit weichen Blättern. Hier eine Auswahl:
- Ölpalme (Elaeis guineensis)
- Kokospalme
- Bananenpflanzen
- Mango
- Gummibaumarten (Ficus spp.)
- Luzerne und andere Leguminosen
- Zierpflanzen und Hecken
- Gartenpflanzen in warmen Regionen
Fraßverhalten
Die Raupen fressen meist Blätter und Blütenstände. Bei Massenauftreten können sie ganze Sträucher oder junge Bäume entlauben. In Plantagen ist das wirtschaftlich bedrohlich.
5. Fortpflanzung und Entwicklung: Von Ei zu Falter
Der Lebenszyklus ist schnell, effizient – und wiederholt sich mehrfach im Jahr.
1. Ei
- Größe: klein, rundlich
- Ort: Blattunterseite
- Gelegt: einzeln oder in Gruppen
- Schlüpfzeit: wenige Tage
2. Raupe
- Dauer: 3–4 Wochen
- Ernährung: junge, weiche Blätter
- Häutungen: mehrere, je nach Temperatur
- Verhalten: Einzelgängerisch, ruhig, wenig auffällig
3. Puppe
- Ort: im flachen Kokon aus papierartigem Gespinst
- Lage: an Pflanzenteilen oder im Boden
- Farbe: bräunlich
- Dauer: variabel, abhängig vom Klima
4. Falter
- Aktiv: nachts
- Aussehen: klein, braun, wenig auffällig
- Lebensdauer: kurz – Fokus liegt auf Fortpflanzung
6. Jahresverhalten: Wann ist sie aktiv?
Im Tropenklima gibt es keine Winterpause. Die Raupen sind ganzjährig aktiv, besonders aber bei feuchtem Wetter.
Aktivitätsmuster
- Tropen: ganzjährig
- Regenzeit: Häufigste Sichtungen, Massenauftreten
- Trockenzone: Raupen seltener, Puppen ruhen
- Subtropen: Überdauerung als Puppe bei Kühle Die Art kennt mehrere Generationen pro Jahr – ein Grund, warum sie bei günstigen Bedingungen schnell zur Plage wird.
7. Verbreitung: Wo du ihr besser nicht barfuß begegnest
Parasa lepida ist in weiten Teilen Asiens zu Hause. Sie lebt dort, wo es warm, feucht und grün ist.
Regionen
- Südostasien: Thailand, Malaysia, Indonesien, Philippinen
- Südasien: Indien, Sri Lanka, Bangladesch
- Ostasien: Südchina, Taiwan
- Kulturen weltweit: Gelegentliche Einschleppung durch Pflanzenhandel
Lebensräume
- Gärten
- Plantagen (Ölpalme, Mango, Kokos)
- Parks und städtisches Grün
- Waldränder und Lichtungen
- Landwirtschaftliche Nutzflächen In ihren Heimatregionen ist die Raupe bekannt – und gefürchtet. Für Touristen ist sie oft eine schmerzhafte Überraschung.
8. Praxisbeispiele: Nesselkontakt und Plantagen-Schäden
Beispiel 1: Hautkontakt in Thailand
Ein Tourist lehnt sich an einen Busch, spürt kurze Zeit später Brennen am Arm. Kleine rote Pusteln erscheinen – die Diagnose: Kontakt mit einer Nesselraupe. Kein Arzt nötig, aber unangenehm.
Beispiel 2: Kokosplantage in Südindien
Nach einer besonders feuchten Regenzeit klagen Bauern über Ernteausfälle. Ganze Reihen von Palmen zeigen Fraßspuren. Bei genauerer Inspektion werden hunderte Parasa lepida-Raupen entdeckt – Massenvermehrung.
Was tun?
- Nicht anfassen – auch nicht tote Raupen
- Handschuhe und lange Kleidung bei Gartenarbeit
- Kinder fernhalten, wenn Raupen sichtbar
- In der Landwirtschaft: Frühzeitige Kontrolle und Meldung
9. FAQ: Fragen zur Blaugestreiften Nesselraupe
1. Ist die Raupe gefährlich?
Ja – nicht tödlich, aber schmerzhaft. Hautkontakt kann stark reizen.
2. Warum heißt sie „blaugestreift“?
Der Name ist nicht ganz korrekt. Typisch sind grüne Farben – Blau ist selten bis gar nicht verlässlich nachweisbar.
3. Was tun bei Hautkontakt?
Kühlen, nicht kratzen, ggf. Antihistaminika oder Salben. Bei starken Reaktionen: Arzt.
4. Wo kommt sie vor?
In tropischem und subtropischem Asien, v. a. in Regenzeiten und warmem Klima.
5. Was frisst sie?
Viele Pflanzen: Mango, Bananen, Palmen, Ziersträucher – besonders junge Blätter.
10. Farbmerkmale auf einen Blick
- Grundfarbe: Hellgrün bis Gelbgrün
- Rücken: Teils mit dunkleren oder helleren Zonen
- Stachelspitzen: Häufig rötlich
- Unterseite: Unauffällig, glatt
- Kokon: Papierartig, braun
- Falter: Klein, braun, unscheinbar
