Trichterspinne (Allagelena opulenta)

Eine Trichterspinne (Allagelena opulenta) sitzt in ihrem dichten, trichterförmigen Netz und wartet auf Beute

Trichterspinne (Allagelena opulenta)

Trichterspinne Allagelena opulenta: Schnell, scheu und vollkommen ungefährlich

Die ostasiatische Trichterspinne Allagelena opulenta lebt in Gärten, Wiesen und Gebüschen. Erfahre alles über Aussehen, Verhalten, Netzbau und Jahresrhythmus – und warum sie für Menschen harmlos ist.


Eckdaten

  • Größe: Weibchen 10–12 mm, Männchen 8–10 mm
  • Beinspannweite: bis etwa 4 cm
  • Merkmale: langgestreckter Körper, dunkles Mittelband, geringelte Beine
  • Netz: Breites Teppichnetz mit seitlichem Trichter
  • Nahrung: Fliegen, Mücken, Ameisen, kleine Insekten
  • Aktiv: Frühjahr bis Herbst
  • Überwinterung: Jungtier
  • Verbreitung: Japan, Korea, China
  • Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)
  • Gefahr für Menschen: absolut harmlos

1. Einführung: Lautlos und blitzschnell

Allagelena opulenta gehört zu den Arten, die man eher bemerkt, als wirklich zu Gesicht bekommt. Sie sitzt tief im Trichter ihres Netzes und reagiert erst, wenn sich ein Insekt auf der Netzfläche bewegt. Dann schießt sie blitzartig hervor, packt zu und verschwindet sofort wieder in ihrem Versteck. Trotz dieser schnellen Bewegungen besteht für Menschen keinerlei Gefahr.


2. Aussehen: So erkennst du die Trichterspinne

Körpermerkmale

  • Vorderkörper: gelblich bis rötlichbraun, mit deutlichem dunklem Mittelstreifen
  • Hinterleib: graubraun bis gelblich, mit gezackten Längsmarkierungen
  • Beine: lang, schlank, hellbraun mit dunklen Ringelungen
  • Augen: acht Stück in zwei leicht gebogenen Reihen
  • Cheliceren: kompakt, vorne dunkler gefärbt

Größe

  • Weibchen: 10–12 mm
  • Männchen: 8–10 mm
  • Beinspannweite: bis ca. 4 cm

Die Tarnfärbung lässt sie auf Laub, Erde oder Holz nahezu unsichtbar werden.


3. Merkmale: Was diese Art besonders macht

  • rasante Laufgeschwindigkeit
  • flacher, langgestreckter Körper
  • typisches Teppichnetz mit charakteristischem Trichter
  • extrem scheu – flieht sofort
  • harmlos für Menschen
  • sehr gute Tarnung im natürlichen Umfeld

4. Jagdverhalten: Leben im Trichternetz

Netzbau

  • Fangnetz: waagerechter, dichter „Teppich“
  • Trichter: seitlich oder hinten, dient als Rückzugsort
  • Platzierung: in Sträuchern, am Boden, an Böschungen oder im hohen Gras

Jagdtechnik

  1. Vibrationen werden über die weit gespannte Netzfläche registriert
  2. Die Spinne sprintet hervor
  3. Beute erhält einen kurzen Biss
  4. Rückzug in den Trichter mit der Beute

Typische Beutetiere sind Fliegen, Mücken, kleine Heuschrecken und Ameisen.


5. Fortpflanzung: Vom Spätsommer bis zum Frühjahr

  • Paarungszeit: Spätsommer
  • Balz: vorsichtiges Annähern, leichte Netzsignale
  • Eiablage: rundlicher Eikokon im oder nahe am Netz
  • Schlupf: Jungspinnen erscheinen nach mehreren Wochen
  • Überwinterung: im Juvenilstadium, gut geschützt in Bodenstreu oder Vegetation

6. Jahresverhalten: Sommer aktiv, Winter verborgen

Aktivitätsphasen

  • Frühjahr: Jungtiere beginnen mit Netzbau
  • Sommer: Wachstum, Jagd, Netzvergrößerung
  • Spätsommer: Paarung
  • Herbst: Eiablage, Rückzug
  • Winter: Jungspinnen bleiben reglos und geschützt

Im Hochsommer werden ihre Netze häufig durch Tau oder Sonnenlicht sichtbar.


7. Verbreitung: Wo die Art vorkommt

Allagelena opulenta ist in Ostasien zu Hause.

Länder

  • Japan
  • Korea
  • China

Lebensräume

  • Hecken
  • Sträucher
  • Waldränder
  • Gärten und Parks
  • Böschungen
  • Wiesen mit dichter Vegetation

Sie benötigt Pflanzenstrukturen, die ihr Netz tragen – kahle Flächen meidet sie.


8. Praxisbeispiele: Wo sie leben kann

Beispiel 1: Gartenhecke in Japan

Zwischen Zweigen und Kräutern spannt sich ein großes Teppichnetz. Die Spinne sitzt am Eingang des Trichters und reagiert bei der kleinsten Bewegung.

Beispiel 2: Vegetationsstreifen am Feldrand

An einer naturbelassenen Böschung finden sich mehrere Trichternetze dicht nebeneinander – ideale Bedingungen für viele Jungspinnen.


9. FAQ

Ist sie giftig?
Ja – aber nur für Insekten. Für Menschen vollkommen harmlos.

Kann sie beißen?
Nur in Extremsituationen, und der Biss ist mild.

Wie groß wird sie?
Bis zu 12 mm Körperlänge bei Weibchen.

Kommt sie in Europa vor?
Nein, sie ist eine rein ostasiatische Art.

Wie lange lebt sie?
In der Regel ein Jahr, einschließlich Überwinterung als Jungtier.


10. Farbmerkmale auf einen Blick

  • Cephalothorax: gelblich bis rötlichbraun, dunkler Mittelstreifen
  • Opisthosoma: grau bis gelblich, mit gezackten Längsmustern
  • Beine: länglich, geringelt
  • Augen: zwei gebogene Reihen
  • Netz: waagerechtes Fangnetz mit markantem Trichter

Diese Insekten könnten dich auch interessieren:

Markus Nilles von WildeNatur.com

🇩🇪 Wer schreibt hier:

Servus zusammen,

mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

🇺🇸 Who is writing here:
Hello everyone,
My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

https://www.wildenatur.com
Weiter
Weiter

Blaugestreifte Nesselraupe (Parasa lepida)