Gemeine Goldfliege (Lucilia sericata)

Eine Gemeine Goldfliege (Lucilia sericata) mit metallisch grün-blauem Körper sitzt auf einem Blatt.

Gemeine Goldfliege (Lucilia sericata)

Gemeine Goldfliege: Glänzend, lästig – und manchmal nützlich

Lucilia sericata – goldgrün glänzende Schmeißfliege mit Doppelleben: Aasbesucher, Krankheitsüberträger und medizinische Helferin zugleich.


Eckdaten

  • Größe: 8–10 mm
  • Farbe: Gold- bis grünmetallisch glänzend
  • Nahrung: Aas, tierische Abfälle, organische Substrate
  • Besonderheit: Larven medizinisch nutzbar („Maden-Therapie“ – nur steril gezüchtet)
  • Verbreitung: Weltweit, v. a. in Siedlungsnähe und Weidegebieten
  • Art: Lucilia sericata
  • Familie: Schmeißfliegen (Calliphoridae)
  • Form: Oval, glatt, glänzend
  • Vorkommen: Kosmopolitisch – Städte, Weiden, Müllplätze, Kadaver

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung: Glanz auf dem Müll
  2. Aussehen: So erkennst du Lucilia sericata
  3. Merkmale: Das macht die Goldfliege besonders
  4. Nahrung: Von Aas bis organischen Substraten
  5. Fortpflanzung: Wie Maden entstehen
  6. Jahresverhalten: Flugzeit und Überwinterung
  7. Verbreitung: Eine Fliege erobert die Welt
  8. Praxisbeispiele: Müll, Wunden, Medizin
  9. FAQ: Fragen zur Gemeinen Goldfliege
  10. Farbmerkmale auf einen Blick

1. Einführung: Glanz auf dem Müll

Sie sieht schön aus, wenn die Sonne auf sie fällt – grün, golden, fast edel. Doch wer sie entdeckt, rümpft meist die Nase: Die Gemeine Goldfliege taucht dort auf, wo organisches Material zerfällt – an Aas, Müll oder Tierabfällen.

Gleichzeitig besitzt sie eine bemerkenswerte medizinische Bedeutung: Die Larven werden zur Wundreinigung genutzt. Hinter ihrem glänzenden Körper steckt ein ökologisch wichtiger Kreislauf aus Verwertung, Zerfall und Heilung.


2. Aussehen: So erkennst du Lucilia sericata

Die Gemeine Goldfliege ist eine typische Schmeißfliege – kompakt, glänzend und auffällig gefärbt.

Körper

  • Farbe: Goldgrün bis kräftig grünmetallisch
  • Größe: 8–10 mm Körperlänge

Hinterleib

  • Form: Glatt, oval-länglich
  • Glanz: Stark metallisch
  • Muster: Ohne Zeichnung, einheitlich grün-gold

Brustbereich (Thorax)

  • Farbe: Ebenfalls metallisch grün
  • Beine: Schwarz und kräftig

Kopf

  • Augen: Groß, rötlich bis kupferfarben
  • Unterschied M/W: Augen der Männchen stehen enger zusammen
  • Fühler: Schwarz
  • Arista: Dunkel, dicht behaart

3. Merkmale: Das macht die Goldfliege besonders

  • Starker Metallglanz – typisch für die Art
  • Klassische Schmeißfliegenform – oval, glänzend, mit kräftigem Kopf
  • Schnelle Besiedlung von Aas, Abfällen und organischem Material
  • Ökologisch wichtig für Zersetzung und Stoffkreisläufe
  • Medizinisch bedeutsame Larven, wenn steril gezüchtet

Diese Fliege ist bei warmem Wetter sehr aktiv und oft in der Nähe menschlicher Siedlungen unterwegs.


4. Nahrung: Von Aas bis organischen Substraten

Die Goldfliege nutzt alles, was sich zersetzt oder nährstoffreiche Flüssigkeiten abgibt.

Erwachsene Fliegen fressen:

  • Aas
  • Organische Abfallstoffe
  • Exkremente
  • Nährstoffhaltige Flüssigkeiten aus verrottendem Material

(Nektar wird gelegentlich besucht, spielt aber keine Hauptrolle.)

Larven (Maden) leben in:

  • Kadavern
  • Tierischen Abfällen und Schlachtresten
  • Verrottendem organischem Material
  • Wunden bei Tieren (Myiasis)
  • Sterilen medizinischen Anwendungen

Die Larven fressen bevorzugt totes Gewebe, was sie so wertvoll für die Medizin macht.


5. Fortpflanzung: Wie Maden entstehen

Lucilia sericata vermehrt sich schnell – ideal angepasst an kurzlebige Ressourcen.

Ablauf

  1. Eiablage:

    • Auf Kadavern, Tierabfällen oder ähnlichem Substrat
    • Häufig in größeren Eipaketen
    • Bei Wärme oft innerhalb weniger Minuten nach dem Auffinden
  2. Eischlupf:

    • 8–24 Stunden später
  3. Larvenphase:

    • Drei Larvenstadien
    • 3–7 Tage Dauer
  4. Verpuppung:

    • In Boden, Laub oder Substratnähe
    • Dauer: 6–14 Tage
  5. Schlupf:

    • Komplettzyklus in warmen Monaten: 14–21 Tage

In warmen Sommern entstehen mehrere Generationen pro Jahr.


6. Jahresverhalten: Flugzeit und Überwinterung

Aktivzeit

  • Frühjahr bis Spätherbst
  • Aktiv ab ca. 10–12 °C
  • Häufigster Auftritt: Sommer

Überwinterung

  • Meist als Puppe im Boden
  • Selten als adulte Fliege in geschützten Bereichen
  • Reaktivierung erfolgt im Frühjahr

7. Verbreitung: Eine Fliege erobert die Welt

Lucilia sericata ist weltweit verbreitet.

Regionen

  • Europa
  • Nordamerika
  • Australien
  • Nordafrika
  • Teile Asiens
  • Weltweit in Städten und Weidegebieten

Lebensräume

  • Offene, warme Flächen
  • Siedlungsbereiche, Müllplätze, Stallungen
  • Weideflächen
  • Waldränder und Straßengräben

Entscheidend ist, dass organisches Material vorhanden ist.


8. Praxisbeispiele: Müll, Wunden, Medizin

Beispiel 1: Mülltonne im Hochsommer

Offene Bioabfälle ziehen die Fliegen sofort an – ideale Brutplätze.

Beispiel 2: Kadaverfund im Wald

Goldfliegen gehören zu den ersten Insekten, die Kadaver besiedeln – wichtig in der Forensik.

Beispiel 3: Medizinische Madenbehandlung

Steril gezüchtete Lucilia sericata-Larven reinigen chronische Wunden und fördern die Heilung – eine etablierte Methode.


9. FAQ: Fragen zur Gemeinen Goldfliege

1. Ist die Goldfliege gefährlich?
Nicht direkt – sie kann aber Keime übertragen.

2. Was macht die Maden medizinisch nützlich?
Sie fressen nur totes Gewebe und reinigen Wunden sehr präzise.

3. Wo finde ich Goldfliegen am häufigsten?
In Siedlungen, an Müll, Abfällen oder Kadavern.

4. Wie lange dauert ein Lebenszyklus?
Im Sommer: 2–3 Wochen.

5. Kann man sie verwechseln?
Ja – verschiedene Schmeißfliegen glänzen metallisch grün. Kopfmerkmale helfen bei der Bestimmung.


10. Farbmerkmale auf einen Blick

  • Körperfarbe: Goldgrün bis kräftig grün
  • Glanz: Intensiv metallisch
  • Augen: Rötlich bis kupferfarben
  • Fühler: Schwarz, Arista dicht behaart
  • Beine: Schwarz
  • Flügel: Transparent, kräftig geadert

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Markus Nilles von WildeNatur.com

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mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

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Hello everyone,
My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

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