Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Ein Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) schwebt vor Blüten und saugt mit seinem langen Rüssel Nektar.

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Taubenschwänzchen: Der Kolibri unter den Faltern

Das Taubenschwänzchen ist ein tagaktiver Wanderfalter, der im Schwirrflug Nektar saugt. Erfahre alles über Aussehen, Nahrung, Lebensweise und Verbreitung.

Eckdaten

  • Körperlänge: ca. 40–45 mm
  • Flügelspannweite: 50–58 mm (teils 40–50 mm)
  • Gewicht: selten dokumentiert, etwa 0,3 g
  • Nahrung: Nektar (Imagines), Labkraut-Arten (Raupen)
  • Flugzeit: Mai–Oktober, 2–3 Generationen möglich
  • Verbreitung: Nordafrika, Südeuropa, Vorderasien; als Wanderfalter in Mitteleuropa
  • Wissenschaftlicher Name: Macroglossum stellatarum
  • Familie: Schwärmer (Sphingidae)
  • Erscheinung: gedrungener, behaarter Körper, graubraune Vorderflügel, orange Hinterflügel
  • Besonderheiten: Schwirrflug ähnlich Kolibri, langer Saugrüssel (bis 28 mm)
  • Raupen: grün, mit typischem Horn
  • Überwinterung: in Mitteleuropa nur in milden Wintern erfolgreich

Inhaltsverzeichnis


Einführung

Wer an einem Sommerabend einen kleinen Kolibri über den Blüten schweben sieht, liegt wahrscheinlich falsch – denn es ist oft das Taubenschwänzchen. Dieser Wanderfalter beeindruckt mit seinem schnellen Schwirrflug, dem langen Saugrüssel und der Fähigkeit, mitten in der Luft vor einer Blüte zu stehen.


Aussehen

Ein Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) mit orangefarbenen Flügelpartien fliegt über grüne Blütenknospen.

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) mit orangefarbenen Flügelpartien, von oben betrachtet

Das Taubenschwänzchen ist ein tagaktiver Schwärmer.

  • Körper: gedrungen, dicht behaart, graubraun mit gesprenkeltem Muster
  • Hinterleib: helle Zeichnungen an den Seiten, endet in einem fächerförmigen Haarbüschel, der beim Flug ständig wippt
  • Vorderflügel: graubraun, mit dunklen Mustern
  • Hinterflügel: leuchtend orange, deutlich kontrastierend
  • Rüssel: extrem lang, fast so lang wie der Körper (bis 28 mm)
  • Augen: groß und dunkel
  • Fühler: kurz, am Ende keulenförmig verdickt, leicht nach oben gebogen

Im Flug wirken die Flügel verschwommen – ein Effekt der enormen Flattergeschwindigkeit.


Merkmale

  • Körperlänge: 40–45 mm
  • Flügelspannweite: 50–58 mm, teils auch 40–50 mm
  • Gewicht: selten dokumentiert, ca. 0,3 g
  • Hinterflügel: orange, Vorderflügel graubraun
  • Hinterleibsende: schwarzer Haarbüschel in ständiger Bewegung
  • Flugstil: Schwirrflug wie beim Kolibri

Nahrung

Das Taubenschwänzchen ist ein reiner Nektartrinker. Es besucht Blüten mit tiefen Kelchen, etwa:

  • Phlox
  • Natternkopf
  • Geißblatt
  • Sommerflieder

Dabei schwebt es im Schwirrflug vor der Blüte und setzt den Rüssel ein, ohne sich niederzulassen.

Die Raupen fressen vor allem an Labkraut-Arten (Galium), manchmal auch an anderen krautigen Pflanzen.


Fortpflanzung und Entwicklungszyklus

Das Weibchen legt die Eier einzeln an die Blätter von Labkraut.

  • Raupen: grün, mit hellen Streifen und typischem Horn am Hinterende
  • Puppen: in lockeren Gespinsten am Boden oder in der Vegetation
  • Überwinterung: in wärmeren Regionen möglich, in Mitteleuropa nur bedingt

In Mitteleuropa entwickeln sich meist zwei Generationen pro Jahr (Mai–Juli, August–September). In sehr warmen Jahren kann sogar eine dritte Generation entstehen.


Jahreszeitliches Verhalten

Das Taubenschwänzchen ist ein Wanderfalter.

  • Überwintert im Mittelmeerraum und Nordafrika
  • Erscheint ab Mai in Mitteleuropa
  • Bildet im Sommer neue Generationen
  • Im Herbst ziehen viele Tiere wieder südwärts
  • Ein Teil bleibt im Norden, doch nur wenige überstehen den Winter

Vorkommen und Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Nordafrika, Südeuropa und Vorderasien.

Jährlich wandert die Art nach Mitteleuropa ein, wo sie von Spanien bis Skandinavien beobachtet wird.

Lebensräume:

  • offene, blütenreiche Landschaften
  • Gärten
  • Wiesen
  • Wegränder
  • Gebüschsäume

Durch seine Tagaktivität und den auffälligen Flug wird das Taubenschwänzchen oft mit einem Kolibri verwechselt.


FAQ

Warum heißt das Taubenschwänzchen so?
Wegen des fächerförmigen Haarbüschels am Hinterleib, der beim Flug ständig wippt.

Ist es ein Tag- oder Nachtfalter?
Es gehört zur Familie der Nachtfalter, ist aber tagaktiv.

Wovon ernährt es sich?
Ausschließlich von Nektar; die Raupen fressen vor allem an Labkraut.

Woher kommt das Schwirrflugverhalten?
Die Flügel bewegen sich extrem schnell, sodass der Falter wie ein Kolibri in der Luft stehen kann.

Wo kann man es in Europa beobachten?
Von Mai bis Oktober, in Gärten und auf Wiesen, besonders an Sommerflieder und Geißblatt.


Abschließend

Das Taubenschwänzchen ist ein faszinierender Wanderfalter, der die Anmut eines Kolibris mit der Vielfalt der Schmetterlinge verbindet. Mit seinem Schwirrflug, dem langen Saugrüssel und der auffälligen Färbung ist es nicht nur biologisch spannend, sondern auch ein gern gesehener Gast in Gärten und Wiesen. Seine weiten Wanderungen machen es zu einem Symbol für Beweglichkeit und Anpassung in der Tierwelt.


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Markus

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