Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis)

Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) mit roten Flügeldecken und schwarzen Punkten krabbelt über eine Gerstenähre

Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis)

Asiatischer Marienkäfer – Merkmale & Lebenszyklus

Lerne Harmonia axyridis kennen: variantenreiches Aussehen, Biologie und Tipps für Förderung oder effektive Kontrolle im Garten.

Eckdaten

  • Größe: 5,5–8,5 mm
  • Färbung: Variabel von Gelb bis Rot, mit 0–21 Punkten
  • Aktiv: März–Oktober, Überwinterung als Imagines
  • Ernährung: Primär Blattläuse, sekundär Pollen & Nektar
  • Verbreitung: Ursprünglich Ostasien, heute global etabliert
    Basisdaten
  • Wissenschaftlicher Name: Harmonia axyridis
  • Deutscher Name: Asiatischer Marienkäfer
  • Familie: Coccinellidae
  • Pronotum: Meist schwarz mit weißem Saum und M/W-Zeichen
  • Elytren: Stark variabel in Farbe und Punktzahl
  • Larven: Dunkel mit gelben Seitenstreifen und borstigen Erhebungen

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Der Asiatische Marienkäfer Harmonia axyridis ist einer der bekanntesten Beispiele für einen nützlichen, aber zugleich problematischen Neozoon. Ursprünglich stammt er aus Ostasien. Seit den 1980er-Jahren wurde er in vielen Ländern als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel eingeführt, um Blattläuse effizient zu dezimieren. Heute ist er weltweit verbreitet – und gilt als invasive Art, die nicht nur Schädlinge frisst, sondern auch Konkurrenz für einheimische Marienkäfer darstellt.

Aussehen

Der Käfer besitzt eine halbkugelige Körperform mit einer Länge von 5,5–8,5 mm. Seine Färbung ist außergewöhnlich variabel: Die Flügeldecken können von blassgelb über Orange bis zu kräftigem Rot reichen, und die Punktzahl variiert zwischen null und einundzwanzig.

  • Pronotum: meist schwarz mit weißem Rand; auffällig ist das M- oder W-förmige Muster.
  • Kopf und Beine: dunkel gefärbt.
  • Fühler: kurz und keulig.

Erkennungsmerkmale

  • Farbvarianten: große Spannbreite, von ungepunkteten roten bis zu stark gefleckten gelben Formen.
  • Pronotum: typisches M- oder W-Zeichen im weiß-schwarzen Muster.
  • Tarsen: jeweils fünf Glieder an allen Beinen.
  • Larven: dunkelgrau bis schwarz mit gelben Seitenstreifen und borstigen Erhebungen.
  • Puppen: gelblich bis orangerot, oft an Blattunterseiten befestigt.

Nahrung & ökologische Rolle

Harmonia axyridis ist ein gieriger Blattlausfresser. Sowohl Larven als auch Imagines jagen Blattläuse, Schildläuse und Spinnmilben. In Zeiten geringer Beute greifen sie auch auf Pollen und Nektar zurück.

Ihre Rolle ist ambivalent:

  • Positiv: In der Landwirtschaft hilft er, Schädlinge stark zu reduzieren.
  • Negativ: Durch seine invasive Ausbreitung verdrängt er heimische Marienkäferarten, die weniger konkurrenzstark sind.

Lebenszyklus & Fortpflanzung

  1. Paarung im Frühjahr: Käfer finden sich an Blattlauskolonien zusammen.
  2. Eiablage: Gruppen von 10–50 Eiern werden an Blattunterseiten abgelegt.
  3. Larvenstadien: Vier Entwicklungsstufen in 10–14 Tagen, in denen sie intensiv Blattläuse jagen.
  4. Puppenphase: 5–7 Tage; Puppen bleiben oft fest an Blättern haften.
  5. Imagines: Bereits ab dem Frühjahr erscheinen die ersten Käfer, mehrere Generationen pro Saison sind möglich.

Jahreszeitliches Verhalten

Die Käfer sind von März bis Oktober aktiv. Im Spätsommer suchen sie Schutz und bilden große Überwinterungsgruppen in Gebäudespalten, unter Rinde oder in anderen Hohlräumen. Bei milden Wintern können sie auch vereinzelt aktiv bleiben.

Vorkommen & Verbreitung

  • Ursprung: Ostasien.
  • Einführung: seit den 1980er-Jahren in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Australien.
  • Heute: weitverbreitet und in vielen Regionen die dominierende Marienkäferart.

FAQ

1. Ist der Asiatische Marienkäfer schädlich für Menschen?
Nein, er ist nicht giftig und beißt nicht. Er kann aber gelegentlich allergische Hautreaktionen hervorrufen.

2. Wie unterscheide ich ihn von heimischen Arten?
An der Größe (5,5–8,5 mm), der großen Farbvielfalt und dem typischen M/W-Muster auf dem Pronotum.

3. Wie werde ich Käfer im Haus los?
Fange sie vorsichtig mit einem Becher ein und setze sie draußen aus – chemische Mittel sind unnötig.

4. Unterstützt er die Gartenökologie?
Ja, durch seine Rolle als natürlicher Schädlingsbekämpfer. Allerdings schwächt er heimische Marienkäferbestände.

5. Wann sind Förder- oder Kontrollmaßnahmen sinnvoll?

  • Förderung: im Frühjahr und Sommer, wenn Blattläuse auftreten.
  • Kontrolle: im Herbst, bevor Käfer Winterquartiere in Gebäuden suchen.

Abschließend

Der Asiatische Marienkäfer ist nützlich und problematisch zugleich. Er vertilgt unzählige Blattläuse und unterstützt die Landwirtschaft. Gleichzeitig gefährdet er die Vielfalt einheimischer Arten. Mit einer Kombination aus Förderung im Garten und vorsichtiger Kontrolle im Herbst kannst du sein Potenzial nutzen und gleichzeitig dafür sorgen, dass er nicht zur Belastung wird.


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Markus

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