Rotfuchs (Vulpes vulpes)

Ein Rotfuchs (Vulpes vulpes) steht aufrecht in einer grünen Wiese und blickt direkt in die Kamera

Rotfuchs (Vulpes vulpes)

Rotfuchs – Der listige Überlebenskünstler

Er taucht lautlos zwischen Wohnhäusern auf, huscht über Felder und verschwindet im Wald – ein Meister der Tarnung, der sich fast überall zurechtfindet.

  • Geschickt und vielseitig – sowohl im Wald als auch in der Stadt
  • Rotes Fell mit markanter weißer Schwanzspitze
  • Flexible Ernährung – von Beute bis Biomüll
  • Sozialstruktur mit Unterstützung älterer Jungfüchse
  • Globaler Verbreitungssieger unter den Raubtieren

Eckdaten

  • Artname: Vulpes vulpes
  • Länge: 62–75 cm Körper, 30–45 cm Schwanz
  • Gewicht: 5–8 kg
  • Merkmale: Rötlich-braunes Fell, weiße Lunte, dunkle Gliedmaßen
  • Lebensraum: Global – von Waldregionen bis hin zu Großstädten
  • Ernährung: Vielfältig – Kleinsäuger, pflanzliche Kost, Aas, Insekten
  • Familienleben: Paarung im Winter, 4–6 Junge pro Wurf
  • Winterschlaf: Fehlanzeige – das ganze Jahr aktiv

Inhaltsverzeichnis


So erkennst du den Rotfuchs

Sein rotbraunes Fell mit goldenen Schattierungen verrät ihn – doch besonders auffällig ist die weiße Schwanzspitze, die sogenannte Lunte.

Typische Merkmale:

  • Dunkle Beine und Ohrenrückseiten
  • Heller Bauch
  • Dichtes, helleres Winterfell
  • Schlanker Körper, spitze Schnauze

Elegant, flink und geräuschlos – der Rotfuchs ist perfekt für das lautlose Durchqueren von Gelände gebaut.


Lebensräume: Vom Wald bis zum Hinterhof

Kaum ein Wildtier hat sich so erfolgreich an den Menschen angepasst. Der Fuchs lebt in:

  • Wäldern und Feldfluren
  • Wiesen, Ödflächen und Bahndämmen
  • Vororten, Gärten und sogar Innenstädten

In Metropolen wie Berlin, München oder London ist er vor allem nachts aktiv. Er durchstreift:

  • Parkanlagen und Friedhöfe
  • Bahnlinien und Kleingärten
  • Müllplätze und Hinterhöfe

Leise, wendig, nahezu unsichtbar bewegt er sich durch urbanen Raum.


Was der Fuchs frisst – und wie er es sich merkt

Rotfüchse sind ausgesprochene Generalisten. Sie ernähren sich von:

  • Mäusen, Kaninchen und kleinen Säugern
  • Vögeln und deren Gelegen
  • Insekten, Regenwürmern, Schnecken
  • Beeren, Obst, Wurzeln und Pilzen
  • Aas, Essensreste, Küchenabfälle

In Städten bedienen sie sich an offenen Müllbehältern oder Komposthaufen. Was nicht sofort verzehrt wird, landet im „Fuchskeller“: vergraben unter Sträuchern, in Beeten oder zwischen Steinen.

Cleverer Trick:

Mit ihrem feinen Geruchssinn orten Füchse diese Vorräte oft Wochen später wieder – eine beeindruckende Gedächtnisleistung.


Familienleben im Bau

Im Winter beginnt die Paarungszeit. Rüde und Fähe finden für eine Saison zusammen. Nach rund siebeneinhalb Wochen Tragzeit bringt die Fähe vier bis sechs Welpen zur Welt.

Der Nachwuchs kommt in einem geschützten Bau zur Welt – oft selbst gegraben oder übernommen, z. B. vom Dachs.

Entwicklung der Jungen:

  • Ab Woche 2: Augen öffnen sich
  • Ab Woche 4: Erste feste Nahrung
  • Nach 3 Monaten: Eigenständiger

Häufig helfen ältere Geschwister mit – beim Spielen, Füttern, Bewachen. Der Fuchs zeigt hier bemerkenswertes Sozialverhalten.


Winterverhalten: Immer in Bewegung

Anders als viele Wildtiere legt der Rotfuchs keine Winterruhe ein. Selbst bei Frost bleibt er aktiv – wenn auch energiesparender.

Seine Strategien:

  • Wärmendes Winterfell
  • Verstecke in Hecken, Holzstapeln oder Bauten
  • Angepasste Nahrungssuche – auch im Schnee

Seine Spuren sind unverwechselbar: eine gerade Linie kleiner Trittsiegel – kein Hoppeln wie beim Hasen.


Weltweite Verbreitung – mit Folgen

Der Rotfuchs ist der verbreitetste Wildhund der Erde. Sein Lebensraum reicht von:

  • Europa über Asien bis Nordamerika
  • Von Nordafrika bis in urbane Regionen Australiens

Er lebt in Tundren, Steppen, Wäldern und Städten, meidet lediglich extreme Wüsten und dichte Tropen.

In Australien ist er als eingeschleppte Art ein echtes Problem: Er gefährdet seltene Bodenbrüter und heimische Kleinsäuger.


Rotfuchs im Alltag

1. Stadtfüchse auf dem Friedhof

Friedhöfe sind ruhige Rückzugsorte mit viel Deckung – ideal für dämmerungsaktive Füchse. Dort lassen sie sich oft am frühen Morgen blicken.

2. Schrebergarten als Fuchszuflucht

Kompost, Obststräucher und Lauben bieten ideale Verstecke – nicht selten sind Gärten in Städten Fuchsreviere.

3. Mäusesprung im Schnee

Ein Rotfuchs, der im Winter scheinbar grundlos in die Luft springt, sucht nach Beute: Mit einem präzisen Sprung taucht er kopfüber in den Schnee, um eine Maus zu erwischen.


FAQ zum Rotfuchs

Ist der Rotfuchs gefährlich für Menschen?
Nein. Er meidet Menschen und verhält sich selbst in der Stadt sehr scheu. Vorsicht ist nur bei Verdacht auf Tollwut geboten.

Was tun, wenn ein Fuchs im Garten lebt?
Beobachten, aber nicht füttern. Mülltonnen gut verschließen und Kompost abdecken, um keine Nahrung anzubieten.

Wie alt wird ein Fuchs?
In der freien Natur selten älter als 3–4 Jahre, in Obhut bis zu 14 Jahre.

Sind Füchse Einzelgänger?
Außerhalb der Jungenaufzucht ja. In der Familienphase leben sie teils in kleinen Gruppen mit klarer Aufgabenverteilung.

Woran erkenne ich Fuchsspuren?
Typisch sind gerade, fast linienförmige Trittspuren mit kleinen Pfotenabdrücken – anders als der hüpfende Gang von Hasen.


Bleibt noch zu sagen

Der Rotfuchs ist kein Fabeltier – er ist real, wachsam und ein geschickter Überlebenskünstler unserer modernen Welt. Ob in der Großstadt oder auf dem Land – er zeigt, dass Wildnis direkt vor unserer Haustür beginnt.


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Markus

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Servus zusammen,

mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

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My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

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