Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
Alpenmurmeltier – Anpassungskünstler mit Tiefschlaf-Fähigkeiten
Körperbau: massiger Körper, meliertes Fell in Blond- bis Grautönen
Gewicht & Größe: 3–7 kg, Länge 43–60 cm, Schwanz 13–20 cm
Sozialstruktur: Familienbau mit getrennten Kammern für Ruhe, Nachwuchs und Vorräte
Nahrung: überwiegend Kräuter & Gräser, bei Bedarf tierische Kost
Winterschlaf: Oktober bis April (~6 Monate)
Verbreitung: Alpenraum & angrenzende Gebirge (800–3 200 m)
Wissenschaftlicher Name: Marmota marmota
Familie: Sciuridae (Eichhörnchenverwandte)
Fortpflanzung: Tragzeit rund 34 Tage, meist 3–4 Junge
Lebensraum: Bergwiesen, Almen & Weideflächen
Winterschlaf: Temperatur & Herzfrequenz sinken drastisch
Bedrohung: Klimawandel, Tourismus, Habitatverlust
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aussehen
- Sozialleben & Bauten
- Ernährung
- Fortpflanzung
- Jahresrhythmus & Winterschlaf
- Verbreitung & Bedrohung
Einführung
Du wanderst über eine Bergwiese – plötzlich durchbricht ein lauter Pfiff die Stille. Ein Alpenmurmeltier warnt seine Gruppe. Zwischen 800 und 3 200 Metern Höhe lebt dieses Tier perfekt angepasst an extreme Bedingungen. Erfahre hier mehr über sein Aussehen, seine sozialen Strukturen, sein Fressverhalten und den beeindruckenden Winterschlaf.
Aussehen
Typisch für das Alpenmurmeltier sind:
- Körperform: gedrungener Körper mit flacher Schnauze und rundem Schädel
- Fell: dicht, hell-dunkel meliert – ideal als Tarnung im Fels
- Augen & Vibrissen: seitlich sitzende Augen, feinfühlige Schnurrhaare
- Gliedmaßen: kräftige Hinterbeine und vordere Grabpfoten mit Krallen
- Schwanz: buschig, 13–20 cm lang – dient Balance und Wärmespeicherung
Sozialleben & Bauten
Alpenmurmeltiere leben als Familiengemeinschaften. Ihre Baue bestehen aus spezialisierten Bereichen:
- Rückzugsraum: zum Ruhen zwischen Aktivitätsphasen
- Brutkammer: gut geschützt für die Jungenaufzucht
- Lagerkammer: Vorräte aus getrockneten Pflanzen für das Frühjahr
Die Tiere kommunizieren durch Warnpfiffe und markieren ihr Revier über Duftdrüsen an Kopf und Schwanzbasis.
Ernährung
Diese Nager sind überwiegend pflanzenfressend:
- Lieblingsspeisen: junge Kräuter, saftige Gräser
- Gelegentliche Ergänzung: Spinnen, Insekten oder Würmer bei knapper Pflanzenkost
- Aktivitätsfenster: vorrangig morgens und spätnachmittags – Hitze wird vermieden
Vor dem Winter futtern sie sich üppige Fettreserven an – genug Energie für bis zu 200 Tage inaktivem Dasein.
Fortpflanzung
Nach dem Aufwachen im Frühjahr beginnt der Fortpflanzungszyklus:
- Paarung: innerhalb der ersten Wochen nach dem Erwachen
- Tragezeit: ca. 34 Tage
- Nachwuchs: meist drei bis vier nackte, blinde Jungtiere
- Entwicklung: erstes Fell nach wenigen Tagen, mit etwa 6 Wochen erste Ausflüge
- Reife: geschlechtsreif ab dem zweiten Lebensjahr
Elterntiere zeigen Schutzverhalten und kümmern sich intensiv um den Nachwuchs.
Jahresrhythmus & Winterschlaf
- Frühling & Sommer: Nahrungssuche, Sozialkontakte und Aufzucht
- Herbst: Bauabdichtung mit Pflanzenmaterial, Vorbereitung auf die Winterruhe
- Winterruhe: von Oktober bis etwa April
- Körpertemperatur sinkt auf 5–7 °C
- Herzschlag und Atmung verlangsamen sich deutlich
- Energieverbrauch wird auf ein Minimum reduziert
Verbreitung & Bedrohung
Lebensräume des Alpenmurmeltieres:
- Natürliches Vorkommen: Alpen, Tatra, Karpaten, nördliche Apenninen
Ob als ständiger Bewohner hochalpiner Matten oder durch seinen unverkennbaren Warnpfiff – das Alpenmurmeltier beeindruckt durch Überlebenskunst. Wer Berglandschaften schützt, schützt auch diesen faszinierenden Winterschläfer.