Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Ein Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) klettert an einem mit Moos bedeckten Baumstamm und trägt eine Nuss im Maul

Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Das Eurasische Eichhörnchen – Meister im Geäst

Kleine Akrobaten mit großem Überlebensinstinkt:

Das Eurasische Eichhörnchen springt, klettert, sammelt – und bleibt dabei faszinierend für uns Menschen.

  • Flinker Kletterer: Perfekt angepasst an das Leben in Bäumen
  • Nicht nur Vegetarier: Isst auch Insekten und Eier
  • Kein Winterschläfer: Aktiv – aber mit reduziertem Tagesplan
  • Frühe Elternschaft: Erste Jungtiere schon im Frühling
  • Wichtiger Öko-Helfer: Pflanzt durch Vergessen kleine Wälder

Eckdaten

  • Artname: Sciurus vulgaris
  • Größe: Körper 20–25 cm, Schwanz fast gleich lang
  • Verbreitung: Von Irland bis Japan
  • Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten mit Bäumen
  • Ernährung: Nüsse, Samen, Pilze, Knospen, tierische Nahrung
  • Winterverhalten: Kein Winterschlaf, aber Energie-Sparmodus
  • Nachwuchs: 1–2 Würfe pro Jahr, bis zu sechs Jungtiere
  • Schutzstatus: In Deutschland streng geschützt

Inhaltsverzeichnis


Aussehen: Mehr als nur ein buschiger Schwanz

Mit seinem markanten, flauschigen Schwanz hält das Eurasische Eichhörnchen beim Klettern das Gleichgewicht und schützt sich in kalten Nächten vor der Kälte.

Ihr schlanker Körper ist optimal auf das Leben in den Baumkronen abgestimmt. Besonders auffällig sind die langen Haarbüschel an den Ohren, die vor allem im Winter wie kleine Antennen wirken.

Fellfarben

  • Rot: Häufig in Mitteleuropa
  • Braun oder Schwarz: In höheren oder nördlichen Regionen
  • Bauchseite: Immer hell – ein unverwechselbares Merkmal

Lebensraum: Wo du Eichhörnchen triffst

Das Eurasische Eichhörnchen zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und bewohnt sowohl dichte Wälder als auch urbane Grünflächen wie Parks und Gärten.

Es bevorzugt Regionen mit altem Baumbestand, die sowohl Nahrung als auch Verstecke bieten. Besonders morgens und am späten Nachmittag ist es aktiv.


Ernährung: Was auf den Speiseplan kommt

Die Ernährung des Eurasischen Eichhörnchens ist saisonal geprägt und umfasst neben pflanzlicher Kost auch gelegentlich tierische Nahrung. Neben Nüssen und Samen verzehren sie auch Beeren, Pilze und vereinzelt Insekten oder Vogeleier.

Im Herbst legen sie Vorräte an und verstecken diese in der Erde oder in Baumspalten. Manche Verstecke bleiben unentdeckt – was der Natur zugutekommt, denn daraus können neue Bäume wachsen.


Winterverhalten: Energie sparen statt Winterschlaf

Statt in den Winterschlaf zu verfallen, reduzieren Eurasische Eichhörnchen ihre Aktivität in der kalten Jahreszeit und nutzen ihre angelegten Vorräte.

Strategien für den Winter:

  • Reduzierter Energieverbrauch
  • Vorräte aus dem Herbst
  • Mitbewohner im Nest – reine Zweckgemeinschaft bei Eiseskälte

Nachwuchs: Frühreif und eigenständig

Je nach geografischer Lage beginnt die Fortpflanzungsperiode des Eurasischen Eichhörnchens zwischen Dezember und März. Nach einer Tragzeit von ungefähr 38 Tagen bringt das Weibchen in einem selbstgebauten Nest, dem sogenannten Kobel, mehrere Jungtiere zur Welt.

  • Geburtsort: Gut versteckter Kobel
  • Wurfgröße: Bis zu sechs Jungtiere
  • Entwicklung: Nach 10 Wochen selbstständig

Die Jungen kommen blind und nackt zur Welt – und entwickeln sich erstaunlich schnell.


Warum Schutz nötig ist

Ein Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) sitzt auf Waldboden und hält eine Walnuss mit den Pfoten

Eichhörnchen sind Waldhelfer

In Deutschland sind Eurasische Eichhörnchen gesetzlich geschützt. Es ist verboten, sie zu fangen oder zu töten. Dieser Schutz dient dazu, ihre Population zu erhalten.

  • Waldhelfer: Vergessene Samen werden zu neuen Bäumen
  • Indikatoren für intakte Ökosysteme
  • Bedrohung durch Lebensraumverlust und invasive Arten

Der Schutz dieser Tiere ist also nicht nur nett, sondern notwendig.


Eichhörnchen im Alltag

1. Eichhörnchen auf dem Balkon

Stadtbewohner kennen das Bild: Ein Eichhörnchen balanciert an der Balkonbrüstung. Diese Tiere zeigen sich erstaunlich anpassungsfähig – solange der Mensch respektvoll Abstand hält.

2. Die vergessene Haselnuss

Wenn Eichhörnchen im Herbst fleißig Nüsse vergraben, bleiben viele davon unentdeckt. Im Frühjahr kann daraus ein neuer Baum sprießen – ein Beitrag zur natürlichen Waldverjüngung.

3. Winterruhe mit Kollegen

Beobachtungen in Naturparks zeigen, dass Eichhörnchen im Winter gelegentlich gemeinsam in einem Kobel schlafen. Die Kälte zwingt sie zu dieser untypischen Sozialform – ein Beispiel für ihre Anpassungsfähigkeit.


FAQ zum Eurasischen Eichhörnchen

Wie alt wird ein Eurasisches Eichhörnchen?
In freier Wildbahn erreichen sie meist ein Alter von 3 bis 6 Jahren.

Wie viele Junge bekommt ein Weibchen?
Pro Wurf bis zu sechs, im Jahr meist zwei Würfe.

Wo bauen Eichhörnchen ihren Kobel?
Hoch oben in den Bäumen, gut geschützt vor Feinden.

Finden sie ihre Verstecke wirklich wieder?
Nicht immer – aber das ist gut so. Aus vergessenen Nüssen entstehen neue Bäume.

Sind Eurasische Eichhörnchen gefährdet?
In Deutschland nicht akut, aber durch Lebensraumverlust und Konkurrenz durch fremde Arten unter Druck.


Bleibt noch zu sagen

Das Eurasische Eichhörnchen begeistert durch seine Beweglichkeit, Intelligenz und sein natürliches Verhalten. Es ist mehr als nur ein hübsches Tier – es ist ein wichtiger Bestandteil unserer Wälder. Wer beim nächsten Spaziergang aufmerksam nach oben schaut, entdeckt vielleicht einen dieser kleinen Überlebenskünstler in Aktion.


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Markus

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mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

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My name is Markus, and I've been passionate about video and photography of nature scenes since 2014. This passion started during my many trips across Japan—from the northern reaches of Hokkaido all the way down to Okinawa in the south. These journeys have helped me reconnect with nature and also explore the wild beauty right outside my own front door.

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