Sony a7 V – Hands-on Test bei Sony Tokyo
Sony a7 V + 300 mm f/2.8 GM OSS bei Sony Tokyo
Erste Eindrücke von der Sony a7 V
Am 02.12.2025 war, wie ich in meinem letzten Artikel (Sony a7 V Wildlife-Kamera oder Flop?) bereits berichtet habe, die neueste Mittelklassekamera von Sony vorgestellt worden: die Sony a7 V. Auf dem Papier ist sie ein gewaltiges Upgrade zur Sony a7 IV. Die Weiterentwicklung macht neugierig, vor allem darauf, wie sie sich damit in der Praxis schlägt. Besonders im Bereich der Wildlife-Fotografie wird sie durch den neuen partially stacked Sensor und 30 Bilder pro Sekunde im elektronischen Verschluss besonders interessant.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Gast bei Sony Tokyo
- Kein vollständiger Test – aber ein erster Eindruck
- Was ich bei der Sony a7 V testen wollte
- Funfact Verkaufsstart Japan
- Preise: Japan vs. Deutschland
- Preisvergleich in der Kurzfassung
- Serienbilder: Die a7 V rattert los
- Rolling Shutter
- Gehäuse & Handling der a7 V
- Sony 300 mm f/2.8 GM – Ü-50-Traumobjektiv
- JPG vs. RAW der a7 V
- Mein erster Eindruck
Zu Gast bei Sony Tokyo
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich bei Sony Tokyo zu Gast sein durfte, um mir einen ersten Eindruck der neuen Sony a7 V zu verschaffen. Im Vorfeld musste ich einen Termin buchen und durfte dabei ein Wunschobjektiv angeben, das ich in Kombination mit der Kamera testen konnte. Die Entscheidung fiel mir leicht: Ich interessiere mich schon länger für das Sony 300 mm f/2.8 GM.
Der Grund? Das Gewicht – mit nur 1750 g (mit Stativschell) und kompakten Maßen ist es für mich das perfekte Ü50-Wildlife-Objektiv. Ich liebe mein Sony 400 mm f/2.8 GM, aber mit fast 2.9 kg ist es für mich eine Rückenschmerz-Garantie geworden.
Aber hier soll es nicht um Rückenprobleme gehen, sondern um die Sony a7 V.
Kein vollständiger Test – aber ein erster Eindruck
Vorweg: Das war kein Test gewesen, den ich als „realitätsnah“ bezeichne. Es ist wirklich nur ein erster, allgemeiner Eindruck. Zumal die RAW-Files aktuell noch nicht von Lightroom & Co. gelesen werden können, hier muss man noch abwarten.
Was ich bei der Sony a7 V testen wollte
Meine drei Schwerpunkte:
- Rolling Shutter
- Serienbildgeschwindigkeit & Bufferauslesung
- Dynamikumfang
Für mehr reichte die Zeit, die mir Sony zur Verfügung gestellt hat, auch nicht. Auch war das Umfeld nicht geeignet, um wirklich in Richtung Wildlife zu gehen.
Funfact Verkaufsstart Japan
Während in Deutschland bereits erste Modelle ausgeliefert wurden, startet der Verkauf in Japan erst am 19.12.2025. Das hat mich dann doch überrascht, aber sei es drum.
Preise: Japan vs. Deutschland
Ein kurzer Blick auf die Preise: In Deutschland kostet die Sony a7 V aktuell 2.999 Euro. In Japan liegt der Preis bei 416.900 Yen, was durch den derzeit schwachen Yen einem Gegenwert von ca. 2.291,25 Euro entspricht.
Beim Sony 300 mm f/2.8 GM sieht es ähnlich aus: Der reguläre Preis liegt in Japan bei rund 5.314 Euro, ein aktuelles Sony-Angebot senkt den Preis sogar auf ca.** 4.500 Euro**. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Preis bei ca. 6699 Euro.
Preisvergleich in der Kurzfassung:
- Sony a7 V:
- Deutschland: 2.999 € - Japan: 416.900 Yen ≈ 2.291 € (Stand Dezember 2025)
- Sony 300 mm f/2.8 GM:
- Deutschland: ca. 6699 € - Japan: ca. 4.500–5.300 € (je nach Angebot)
Wichtiger Hinweis: Wer Kamera-Equipment kauft, das für den asiatischen Markt bestimmt ist, hat keinen Garantieanspruch in Deutschland. Auch gibt es keine 2+1-Jahres-Garantie wie bei Sony Deutschland. Zudem verfügen, nach Aussagen von Sony Japan, die ersten Kameras in Japan nicht über ein englisches Menü. Preislich also attraktiv, aber im Garantiefall ein reiner Selbstkostenfaktor. Es sei denn, man ist regelmäßig im Land der aufgehenden Sonne.
Serienbilder: Die a7 V rattert los
Endlich: eShutter-Tauglichkeit und 30 fps in der Mittelklasse! Viele Wildtierfotograf:innen werden sich darüber sehr freuen.
Ich hatte die Kamera im Datenformat auf JPG + RAW speichern eingestellt. Mit durchgedrücktem Auslöser legte sie sofort wie erwartet los. Ich nutzte eine SD-Karte (Kingston 128 GB SDR2/128, 300 MB/s) – im Nachhinein fragte ich mich, warum ich nicht meine CFexpress mitgenommen hatte. Die a7 V verfügt nämlich jetzt über einen solchen Slot und die gewohnten zwei SD-Kartenslots.
Der Buffer füllte sich zügig, und man merkt sofort: Wer den Serienbild-Modus optimal nutzen möchte, ist mit einer CFexpress-Karte deutlich besser beraten. Denn als der Buffer bis zur Kante vollgeschrieben war, benötigte der Zwischenspeicher eine ganze Weile, um die Daten auf die SD-Karte zu schieben.
Keine duale Speicherung auf SD + CFexpress Type A:
Wichtig dabei: Wird parallel auf eine langsamere SD geschrieben, orientiert sich die Kamera an der niedrigeren Schreibgeschwindigkeit, der Geschwindigkeitsvorteil der CFexpress wäre dahin. Hier hat sich nichts geändert, den gleichen Effekt hat man auch bei zwei unterschiedlich schnellen SD-Karten.
30 fps mit Fremdobjektiven wie SIGMA, Tamron & Co.:
Mit Objektiven von Drittanbietern (z. B. SIGMA, Tamron) reduziert Sony softwareseitig die Serienbildrate auf maximal 15 fps. Wer also die volle Geschwindigkeit der Kamera nutzen möchte, sollte auf native Sony-Objektive setzen. Übrigens: Gilt diese Einschränkung auch bei den Flaggschiffen von Sony, wie der Sony A1 und der a9 III?
Rolling Shutter
Meine Frau musste kurz als Arm-Wedell-Model herhalten. Ich wollte sehen, wie sich der Rolling Shutter zeigt.
Kurzes Fazit dazu: Mit einer Sensor-Auslesegeschwindigkeit von 15 ms bleibt der Rolling Shutter leicht sichtbar, aber nicht extrem ausgeprägt. Wie stark er sich im realen Wildlife-Einsatz dann tatsächlich bemerkbar macht, wird sich noch zeigen. Ich bin gespannt auf erste echte Ergebnisse aus der freien Wildbahn. Besonders von Kolleg:innen wie Felix von feelxphotography.com , der die Kamera in den nächsten Tagen im Einsatz hat. Schau mal bei ihm vorbei, dort wird es bald erste Bilder aus dem realen Natureinsatz geben.
Gehäuse & Handling der a7 V
Sony a7 V mit der neuen Klapp-Schwenk-Mechanik
Hier hat sich weniger verändert, das Gehäuse orientiert sich am Design der a7R V. Die Tasten sind gut positioniert und griffig, ideal, wenn man mit dem Auge am Sucher arbeitet. Allerdings bleibt, wie bei allen anderen Sony-Kameramodellen, das altbekannte Problem bestehen: Wer große Hände hat, weiß oft nicht, wohin mit dem kleinen Finger. Aber das sehe ich nicht als Problem, da es mich in die Lage versetzt, eine kompakte, leistungsfähige Kamera einzusetzen. Wenn ich dann längere Batterieleistung oder bessere Griffigkeit benötige, greife ich gerne zu einem Batteriegriff.
Sony 300 mm f/2.8 GM – ein Ü-50-Traumobjektiv
Auch wenn ich hier nicht auf das Objektiv eingehen wollte: Es ist ein Knaller. Kompakt, leicht, stark – auch mit dem TC2x. Ich war überrascht, wie gut es bei Offenblende mit Konverter liefert, im ersten Eindruck besser als mein 400 mm f/2.8 GM in dieser Konfiguration. Aber auch hier gilt: Erst draußen testen, bevor ich ein wirkliches Urteil fällen kann.
JPG vs. RAW der a7 V
Starkt unterbelichtet, selbst in der JPG kann man die Belichtung stark nachziehen.
Da sich die RAW-Dateien aktuell nicht in Lightroom öffnen lassen, kann ich zur Bildqualität bisher wenig sagen. Die JPGs direkt aus der Kamera sind gut, aber bereits komprimiert. Entsprechend gering ist der Spielraum bei der Nachbearbeitung.
Trotzdem habe ich einige Aufnahmen bewusst stark unterbelichtet und war überrascht, wie viel sich in den JPG-Daten noch in der Belichtung korrigieren ließ, ohne dass das Bild unbrauchbar wurde, selbst bei erhöhter ISO.
Sony a7 V + 300 mm f2.8 GM - Mein Model an jenem Tag - Foto in JPG format aus der Kamera
Technisch betrachtet reizt es mich sehr, die a7 V in freier Wildbahn auf Herz und Nieren auszuprobieren. 30 fps im eShutter, Rolling Shutter reduziert, eine High-End-Einstiegskamera für die Wildtierfotografie, insbesondere für die Vogelfotografie.
Wer derzeit mit der a6000er-Reihe, noch mit der a7 III oder a7 IV arbeitet und nicht auf die a1 oder a9 III umsteigen möchte, findet in der Sony a7 V bestimmt eine leistungsstarke, moderne Lösung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sony a7 V letztlich bei Naturfotograf:innen im Feldeinsatz bewährt. Es bleibt spannend!
FAQ zur Sony a7 V
1. Für wen eignet sich die Sony a7 V besonders?
Die Sony a7 V richtet sich vor allem an ambitionierte Hobbyfotograf:innen und professionelle Anwender:innen, die eine leistungsstarke Kamera für Natur-, Wildlife- und Vogelfotografie suchen, ohne direkt zu den teuren Flaggschiffen greifen zu müssen.
2. Ist die Sony a7 V für die Wildlife-Fotografie geeignet?
Ja, besonders durch die 30 Bilder pro Sekunde im elektronischen Verschluss, den neuen partially stacked Sensor und den verbesserten Rolling-Shutter-Wert ist sie sehr gut für schnelle Motive geeignet. Wie sich die Kamera in der Praxis schlägt, ist zum heutigen Tag noch nicht klar.
3. Unterstützt die Sony a7 V, 30 fps mit allen Objektiven?
Nein, die volle Serienbildgeschwindigkeit von 30 fps steht nur mit nativen Sony-Objektiven zur Verfügung. Mit Fremdobjektiven wird die Serienbildrate auf 15 fps begrenzt.
4. Welche Speicherkarten unterstützt die Sony a7 V?
Die Sony a7 V verfügt über einen CFexpress-Type-A-Slot sowie über zwei SD-Kartenslots.
5. Kann man gleichzeitig auf SD und CFexpress speichern?
Ja, das ist möglich. Allerdings orientiert sich die Kamera dann an der langsameren Schreibgeschwindigkeit der SD-Karte, wodurch der Geschwindigkeitsvorteil der CFexpress-Karte verloren geht.
6. Wie stark ist der Rolling Shutter bei der Sony a7 V ausgeprägt?
Mit einer Auslesegeschwindigkeit von ca. 15 ms kann der Rolling Shutter auftreten, aber deutlich reduzierter. Im praktischen Wildlife-Einsatz dürfte er in vielen Situationen kaum störend auffallen.
7. Lassen sich die RAW-Dateien der Sony a7 V aktuell in Lightroom öffnen?
Zum Zeitpunkt des Tests bislang nicht. Die Unterstützung durch Lightroom und andere Programme folgt in der Regel zeitverzögert per Update.
8. Gibt es Unterschiede bei Garantie zwischen Japan und Deutschland?
Ja. Kameras für den asiatischen Markt besitzen in Deutschland keinen Garantieanspruch und keine 2+1-Jahres-Garantie, wie sie bei Sony Deutschland angeboten wird.
9. Ist das Sony 300 mm f/2.8 GM für die Sony a7 V sinnvoll?
Das muss jeder Fotograf für sich entscheiden. Die Frage ist mehr: Brauchst du das 300er in deiner Fotografie? Durch sein geringes Gewicht von rund 1750 g eignet es sich natürlich hervorragend für handgeführte Wildlife-Fotografie.
10. Lohnt sich der Umstieg von der Sony a7 III oder a7 IV auf die a7 V?
Für Nutzer:innen, die von deutlich höheren Serienbildraten, besserem Rolling-Shutter-Verhalten und moderner Technik profitieren möchten, ist der Umstieg in vielen Fällen sinnvoll.
